Personell "auf den Felgen" musste Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht seine Startformation im Vergleich zum 0:1 gegen Fürth gleich auf fünf Positionen umstellen: Holtmann, Schönfeld, Ofosu-Ayeh, Khelifi und Hochscheidt liefen von Beginn an auf. Sie ersetzten Correia (muskuläre Probleme), Decarli (Rot-Sperre), Matuschyk, Omladic (beide Bank) und Berggreen (Schultereckgelenk-Sprengung). Aufgrund der dünnen Personaldecke wurde Deniz Dogan, der Co-Trainer der U23, für die Bank reaktiviert.
Mit leichten Sorgenfalten trat auch Sascha Lewandowski die Reise nach Braunschweig an: Im Vergleich zum 3:2 gegen Duisburg musste er auf Leistner (Muskelfaserriss) verzichten. Außerdem nahm Fürstner auf der Bank Platz. Es begannen Parensen und Zejnullahu.
In einer intensiv geführten Partie ohne große Torraumszenen zeigten die Hausherren besonders in der Anfangsphase die besseren spielerischen Ansätze. Holtmann, der auf der linken Seite durch schnelle Vorstöße für Gefahr sorgte, stellte die Gäste immer wieder vor Herausforderungen. Entsprechend lief bei der Eintracht nahezu alles über links - so auch in der ersten guten Offensivszene, als Hochscheidts Querpass vor dem Tor keinen Abnehmer fand (6.).
Der 10. Spieltag
Boland trifft per Kopf - Kessel vom Punkt
Nach 16 Minuten gingen die Braunschweiger nach einer Standardsituation in Führung: Zucks Freistoß segelte in den Strafraum, wo Boland den Ball zum 1:0 über die Linie köpfte. Die Eisernen, deren Umschaltspiel bei Ballgewinn über weite Strecken zu statisch wirkte, ließen zunächst eine Reaktion vermissen, profitieren dann aber von einem Fehler in der Eintracht-Hintermannschaft. Nachdem Schönfeld den Ball vertendelt hatte, holte Gikiewicz den durchgestarteten Brandy von den Beinen - Elfmeter für die Gäste. Kessel trat gegen seinen Ex-Verein an und verwandelte sicher zum Ausgleich.
Bis zur Pause fand das Spiel hauptsächlich zwischen den Strafräumen statt und verlor durch zahlreiche Fouls und Spielunterbrechungen an Unterhaltungswert. Ein Ausrutscher von Ofosu-Ayeh, der mit seinem Rückpass Gikiewicz in Bedrängnis brachte (37.), und auf der Gegenseite ein Konter über Hochscheidt und Zuck, den Baffo nicht verwerten konnte (38.), blieben somit die einzigen Highlights.
Grund zum Jubeln: Zwei Mal traf Mirko Boland gegen Union ins Schwarze. imago
Union im zweiten Durchgang aktiver
Die Gäste kamen aktiver aus der Pause, erhöhten den Druck, blieben im Abschluss aber zu unpräzise. Besonders Wood hatte in dieser Phase einige gute Szenen. So köpfte der Berliner den Ball zunächst nach einem Daube-Freistoß knapp über das Tor (48.), anschließend tanzte er Reichel aus, zielte in Rücklage dann aber zu hoch (55.). Braunschweig kam kaum aus der eigenen Hälfte und zahlreiche Spielunterbrechungen nagten zusätzlich am Spielfluss.
So dümpelte das Geschehen vor sich hin - Berlin gelang es trotz mehr Spielanteilen nicht, wirklich Druck auszuüben und Braunschweig hatte das schnelle Tempospiel aus der ersten Hälfte nahezu komplett eingestellt. Zusätzlich litt der Spielfluss unter Fouls auf beiden Seiten. Somit sorgte letztlich ein Distanzschuss von Boland für die Entscheidung zugunsten der Eintracht. Nachdem Haas einen Versuch aus spitzem Winkel nur nach vorne abwehren konnte, nahm der Schütze zum 1:0 den Ball direkt. Von Daubes Rücken abgefälscht schlug das Leder unter der Latte zum 2:1 ein (79.).
In der Schlussphase wurde die Partie zwar noch hektisch, als Ofosu-Ayeh von Parensen getroffen im Sechzehner fiel, Schiedsrichter Stegemann aber nicht auf den Punkt zeigte. Doch da Braunschweig den Ball in den eigenen Reihen hielt und somit eine Schlussoffensive der Gäste verhinderte, blieb es beim zweiten Heimsieg der "Löwen".
Beide Teams haben während der Länderspielpause Zeit, sich auszukurieren. Für Braunschweig geht es am Freitag, den 16. Oktober (18.30 Uhr) in Paderborn weiter, Union Berlin empfängt einen Tag später (13 Uhr) St. Pauli.