Traf zweimal Aluminium, ehe es klappte: Kevin Kuranyi (vo.). picture alliance
Bielefelds Coach Michael Frontzeck änderte seine Elf nach dem 0:3 gegen Wolfsburg auf drei Positionen. Für Kucera (Jochbogenbruch), Janjic und Halfar begannen Bollmann, Munteanu und nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre Katongo.
Schalkes neues Interimsduo Mike Büskens und Youri Mulder wechselte nach der 1:2-Heimpleite gegen den HSV ebenfalls dreimal. Statt Höwedes (muskuläre Probleme), Krstajic und Rakitic begannen Bordon, Pander und Altintop. Während Westermann zurück in die Innenverteidigung rückte, machte Kobiashvili links hinten für Pander Platz und rutschte eine Station nach vorne.
Nach zerfahrenen Anfangsminuten fand Schalke als erstes Team zu seiner Linie und übernahm die Initiative. Die Gäste hatten mehr Ballbesitz und versuchten, den Bielefelder Abwehrverbund mit spielerischen Mitteln zu knacken. Es blieb über weite Strecken bei Versuchen. Lediglich Sanchez, der Bollmann ausgetanzt hatte (6.), und Kobiashvili aus der Distanz (9.) prüften Eilhoff.
Die Arminia konzentrierte sich zunächst auf Defensivaufgaben, begann nach einer guten Viertelstunde aber, gefährlich zu kontern. So scheiterte Wichniarek aus 15 Metern an Neuer (17.), ehe Katongo zu eigensinnig agierte und aus spitzem Winkel abzog, statt den besser postierten Wichniarek zu bedienen (19.). Vier Minuten später war erneut der Pole in der Mitte frei, lenkte Marx' Hereingabe aber neben das Tor.
Die Partie spielte sich nun auf ansehnlichem Niveau ab und hatte Torszenen auf beiden Seiten parat. Die zweifellos größte bot sich Kuranyi, der nach guter Altintop-Vorarbeit alleine vor DSC-Keeper Eilhoff am Bielefelder Gehäuse vorbeischoss (28.). Es war ein unterhaltsames Match, in dem es nach 42 Minuten durchaus Elfmeter für die Knappen hätte geben können. Nach einem hohen Ball in den Bielefelder Strafraum stoppte Bollmann die Kugel mit der Hand, dennoch ließ Referee Seemann weiterspielen. Drei Zeigerumdrehungen später klappte es für S04 dann aber doch noch vor der Pause mit der Führung. Von Sanchez per Hacke in Szene gesetzt, flankte Pander von links traumhaft an den Fünfmeterraum, wo Farfan mühelos zum 0:1 einköpfen konnte (45.).
Der 26. Spieltag
Der zweite Abschnitt hätte um ein Haar mit einem Paukenschlag begonnen, doch Kuranyi traf nach einer Sanchez-Hereingabe 50 Sekunden nach Wiederbeginn per Kopf nur den Querbalken. Eine Szene mit Signalcharakter, denn Schalke suchte die Vorentscheidung. Nach einem Abseitstreffer von Kuranyi, der zu Recht nicht anerkannt wurde (53.), blieben die Königsblauen am Drücker. Allen voran Pander und Sanchez deckten den Arminen-Strafraum mit Flanken ein, allein das 0:2 wollte nicht fallen.
Nach einer guten Stunde nahm Schalke etwas Tempo aus der Partie. Die Gäste kontrollierten das Match dennoch weitgehend problemlos - auch, weil die Arminia ideenlos und plump agierte.
Im Blickpunkt: Mike Büskens (2.v.l.) und Youri Mulder (3.v.l.).
Frontzeck reagierte in der Schlussphase und brachte mit Halfar und Sadik frisches Offensivpersonal. Die dicke Chance hatte jedoch S04. Sanchez drang über die rechte Seite in den Strafraum ein, schoss aber Eilhoff im kurzen Eck an, statt das Leder in die verwaiste linke Ecke zu schieben (83.).
Die letzten Minuten hatten es dann in sich. Nach einem Schuler-Freistoß hatte Bielefeld die ganz große Chance zum Ausgleich, Sadik köpfte freistehend aus sechs Metern aber über die Latte (88.). Auf der Gegenseite traf Kuranyi Augenblicke später bei einem Konter nur den Pfosten, ehe Jones das zweite Schalker Abseitstor erzielte (89.). In der Nachspielzeit klappte es für S04 dann aber doch noch. Jones passte bei einem letzten Konter in die Mitte zu Kuranyi, der aus zehn Metern locker zum 0:2-Endstand einschob (90.+3).
Die Frontzeck-Elf hielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen, Kampfkraft als einziges Instrument reichte allerdings gegen spielerisch überlegene Gäste nicht mehr aus, um ähnlich viele Chancen wie noch vor der Pause zu produzieren.
Bielefeld ist am kommenden Spieltag samstags zu Gast in Cottbus, Schalke empfängt zeitgleich den KSC.