Bayern-Coach Niko Kovac musste seine Mannschaft nach dem 4:1 in Düsseldorf einmal umbauen: Boateng rückte für den verletzten Hummels (Oberschenkelzerrung) in die erste Elf.
Bremens Trainer Florian Kohfeldt veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:1 gegen Freiburg ebenfalls auf einer Position: Möhwald begann für Osako.
Pavlenka reagiert sensationell
In das extrem wichtige Spiel für das Meisterrennen starteten die Bayern verhalten. Bremen war darauf bedacht, defensiv gut geordnet zu stehen. Zusätzlich ließ Kohfeldt seine Mannschaft hoch anlaufen, was dem Rekordmeister nicht so richtig schmeckte. In der Offensive wirkte der FCB häufig pomadig und ohne Ideen. So dauerte es bis zur 26. Minute, ehe Gnabry aus dem Nichts die Führung auf dem Fuß hatte: Bei der besten Chance der ersten Hälfte scheiterte der deutsche Nationalspieler aus der Drehung an einem Blitzreflex von Pavlenka.
Kurz darauf unterlief Thiago ein haarsträubender Fehlpass, den Kruse mit seinem zu ungenauen Zuspiel auf Rashica nicht nutzen konnte (29.). Auch anschließend plätscherte das Spiel eher vor sich hin, sodass es torlos in die Kabine ging.
FCB legt eine Schippe drauf
Bundesliga, 30. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel zogen die Bayern schnell die Zügel an: Erst blieb Thiago mit seinem Schuss an der Strafraumkante hängen, Sekunden später scheiterte Lewandowski aus spitzem Winkel an Pavlenka (49.). Kovac hatte offensichtlich deutliche Worte gefunden, denn nach 54 Minuten spurtete Gnabry auch schon wieder Richtung Tor. Den wuchtigen Schuss aufs kurze Eck lenkte Pavlenka mit Mühe an den rechten Pfosten.
Veljkovics zweiter Aussetzer
Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse: Lewandowski tauchte völlig frei vor Pavlenka auf, sein Schuss war aber zu unplatziert (57.). Eine Minute später setzte sich der bereits verwarnte Veljkovic zu heftig mit dem Ellenbogen gegen Süle ein - Gelb-Rot. In der Folge ging vor allem über Alabas linke Seite einiges, doch dem Österreicher fehlte das Glück im Abschluss. Den Torschrei auf den Lippen hatten die Bayern-Fans in Minute 70, doch Kapitän Müller nickte das Leder unbedrängt am zweiten Pfosten unerklärlicherweise vorbei.
Lewandowski an die Latte
Eine Viertelstunde vor Schluss dann die Erlösung für den Rekordmeister: Thiago bediente Süle, der sich am gegnerischen Strafraum ein Herz nahm. Klaassen warf sich in den wuchtigen Schuss und fälschte ihn entscheidend ab, zentral und flach schlug der Ball ein - 1:0 (75.). So spielte es sich leichter für die Bayern, die in Person von Lewandowski kurz darauf nur die Latte trafen (79.).
Goretzka lupft vorbei
Wenig später ließ der Pole die nächste Chance aufs 2:0 leichtfertig liegen, als er bei einem Konter mit links über den Querbalken schoss (84.). Die allerletzte Chance für den Rekordmeister ließ Joker Goretzka liegen, der in der Nachspielzeit an Pavlenka, aber auch am linken Pfosten vorbei lupfte. So blieb es beim 1:0-Erfolg, der gleichzeitig das Ende einer Bremer Serie bedeutete. Zum allerersten Mal in dieser Saison blieb Werder in der Liga ohne eigenes Tor.
Beide Teams treffen bereits am Mittwoch (20.45 Uhr) zum Pokal-Halbfinale erneut aufeinander, in der Liga gastieren die Bayern dann am Sonntag (18 Uhr) in Nürnberg. Werder Bremen ist bereits tags zuvor (15.30 Uhr) in Düsseldorf zu Gast.