Sechsmal trafen die "Löwen" in Augsburg. Hier bejubelt Bierofka (re.) mit Manager Reuter (li.) und Trainer Kurz den dritten Treffer. dpa
FCA-Coach Rainer Hörgl nahm nach dem Pokal-Aus in Hoffenheim gleich drei Änderungen in seiner Startformation vor: Drobny, Hdiouad und Strauß rückten ins Team und ersetzten Dreßler, Mölzl und Kern.
Auf Seiten der "Sechziger" beließ es Trainer Marco Kurz hingegen bei der Elf, die im DFB-Pokal zu einem 3:0-Sieg beim SC Verl gekommen war.
Augsburg begann vor 28.000 Zuschauern im ausverkauften Rosenaustadion stark. Hdiouad (4.) und da Costa (6., 9.) nahmen schon früh mit Distanzschüssen Maß, mangelnde Präzision im Abschluss sowie der glänzend aufgelegte Tschauner im Gästegehäuse standen aber einem frühen Treffer der Hausherren im Weg.
Die Gäste ließen sich hingegen eine knappe Viertelstunde Zeit, ehe sie erstmals in Erscheinung traten. Göktan drehte sich an der Strafraumgrenze und zog ab, Neuhaus war aber auf dem Posten und konnte parieren (14.).
Lediglich zwei Minuten später war es dann wieder Göktan, der für Aufregung sorgte: Ein Freistoß des Türken aus 25 Metern sprang von der Latte auf die Torlinie des Augsburger Gehäuses, Schiedsrichter Kinhöfer zögerte einen Augenblick, erkannte den vermeintlichen Treffer schließlich jedoch an (16.).
1860 war nun im Spiel. Drobny konnte einen Wolff-Kopfball in letzter Sekunde noch zur Ecke klären (18.), der FCA indes zeigte bis auf einen Hdiuoad-Freistoß (21.) nur wenig.
Der 1. Spieltag
Nach einer knappen halben Stunde erreichten die Emotionen in einem zuvor bereits hart geführten Derby dann aber den Siedepunkt: Augsburgs Benschneider holte den durchgebrochenen Lars Bender im Strafraum von den Beinen, Referee Kinhöfer zögerte keinen Augenblick, verwies den Verteidiger mit der Roten Karte des Feldes und entschied auf Elfmeter (28.). Hoffmann konnte die Chance jedoch nicht nutzen und scheiterte mit seinem schwach getretenen Standard an Augsburgs Keeper Neuhaus (29.).
Den zehn verbliebenen Augsburgern fehlte es vor allem in der Defensive an Ordnung. So stimmte bei Schwarz' weitem Zuspiel aus der eigenen Hälfte die Zuordnung nicht, di Salvo schaltete am schnellsten und tunnelte Neuhaus lediglich eine Minute nach dem vergebenen Elfmeter zum 0:2 (30.).
Von den Augsburgern kam aus dem Spiel weiter nur wenig. So musste letzten Endes ein Handspiel des Münchner Kapitäns Schwarz im eigenen Strafraum herhalten, um der Hörgl-Elf die bis dato beste Tormöglichkeit zu bescheren: Hdiouad legte sich nach Kinhöfers Elfmeterpfiff die Kugel auf den Punkt und vollstreckte eiskalt zum Anschlusstreffer (34.).
Die "Sechziger" zeigten sich am heutigen Nachmittag jedoch abgezockt. Gerade einmal acht Minuten nach dem Anschlusstreffer fackelte Bierofka nach einer missglückten Kopfballabwehr der Augsburger Hintermannschaft nicht lange und vollstreckte aus 26 Metern Torentfernung humorlos ins rechte untere Eck (42.).
Di Salvo legte quasi mit dem Pausenpfiff gar noch das vierte Gästetor nach, Schiedsrichter Kinhöfer erkannte jedoch eine Abseitsposition des Schützen und verweigerte dem Treffer folglich die Anerkennung.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs reagierte Augsburgs Trainer und nahm zwei Wechsel vor: Pircher und Kern ersetzten Hertzsch und Müller. Dennoch traten weiter vor allem die Gäste aus der Landeshauptstadt in Erscheinung: Nach einem mustergültigen Konter bediente Wolff seinen Sturmpartner di Salvo, der aus sechs Metern nur noch einschieben brauchte (54.).
Die Partie war nun endgültig entschieden, folglich ließ das Tempo auf beiden Seiten spürbar nach. Bierofka verpasste aus 16 Metern den fünften Treffer nur knapp (61.), besser machte es gut zehn Minuten später der junge Lars Bender, der eine Vorarbeit des aufgerückten Hoffmann zum 1:5 verwerten konnte (72.).
In der Schlussphase kamen dann auch noch einmal die Hausherren zum Zug: Hdiouad setzte einen Freistoß aus 20 Metern in die Maschen (78.), nur drei Minuten später krönte di Salvo mit seinem dritten Treffer dann aber eine tolle Kombination über den eingewechselten Johnson und Wolff zum 2:6 (81.).
Der FCA sollte die deutliche Heimschlappe schleunigst abhaken - bereits am Freitag steht für die Hörgl-Truppe die Auswärtsaufgabe in Koblenz auf dem Programm. Die "Löwen" können als Tabellenführer hingegen gelassen dem Schlager gegen den 1. FC Kaiserslautern am kommenden Sonntag entgegenblicken.