Verkehrte Welt: Die Ex-Aachener Marius Ebbers (li.) und Florian Bruns feiern auf dem neuen Tivoli. imago
Mit zwei Änderungen gegenüber dem 1:1-Unentschieden beim Karlsruher SC ging Jürgen Seeberger die Partie an: Junglas (gelb-rot-gesperrt) wurde von Adlung, der seine Premiere im Aachen-Dress feierte, ersetzt. Torjäger Auer war wieder fit und stürmte für Oussalé. Mit Ebbers, Lehmann, Bruns und Gunesch kehrten vier ehemalige Alemannen mit St. Pauli an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Trainer Holger Stanislawski schickte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Ahlen Ebbers nach Jochbeinbruch für Hennings auf das Feld, Takyi ersetzte Daube.
St. Pauli fand auf dem neuen Tivoli etwas besser ins Spiel, ließ den Ball über Bruns und Takyi geschickt laufen, Zählbares resultierte daraus aber nicht. Die Alemannia-Defensive griff nicht konzentriert genug ein und machte so der Offensive der Stanislawski-Elf das Leben nicht gerade schwer. Die erste dicke Chance hatte dann aber die Alemannia, als Nemeth freistehend per Kopf am überragend reagierenden Hain im St. Pauli-Gehäuse scheiterte (13.). Aachen schien nun die Initiative zu übernehmen, agierte druckvoller und hatte durch Burkhardt die nächste Großchance (16.). Hain hielt das 0:0 - und St. Pauli nahm spätestens nach der 24. Minute volle Fahrt auf.
Der 2. Spieltag
Der Ex-Aachener Ebbers stoppte die Party auf dem Tivoli mit einem schnellen Doppelpack. Erst staubte er nach einem Bruns-Schuss ab (24.), dann verwertete er ein Zuspiel von Takyi (28.). Das Seeberger-Team zeigte sich geschockt und hatte in der Folge dem schnörgellosen Spiel der "Kiez-Kicker" nichts entgegenzusetzen. St. Pauli nutzte die sich bietenden Räume und legte nach. Wurde Naki (31., 33.) von Stuckmann zweimal noch gestoppt - einmal durchaus elfmeterreif - erhöhte er in der 35. Minute nach einer klasse Vorarbeit von Takyi.
Während die Stimmung auf dem neuen Tivoli auf den Nullpunkt sank, hatten die St. Paulianer aber noch nicht genug. Olajengbesi touchierte Ebbers leicht, Sippel zeigte auf den Punkt. Bruns versenkte den Ball links oben - 0:4!
Mit der klaren Führung im Rücken ließ es St. Pauli im zweiten Durchgang ruhig angehen, ohne die Spielkontrolle zu verlieren. Aachen legte seine Angriffsbemühungen zu durchsichtig an, rannte sich immer wieder in der Gäste-Defensive fest und war so wenig zwingend vor dem Tor. Die Hamburger, die einen Gang herausgenommen hatten, hätten indes durch Ebbers nachlegen können, doch der Torjäger ließ in der 51. Minute die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Aachen bemühte sich redlich, mehr als ein paar Schusschancen ergaben sich nicht. Vielmehr nagelte auf der Gegenseite Naki die Kugel an den rechten Innenpfosten (65.).
St. Pauli verwaltete das Ergebnis geschickt. Lediglich Gueye hatte in der 83. Minute den ersten Treffer der Alemannia im neuen Stadion auf dem Kopf, doch es wurde nichts daraus. Vielmehr setzte Hennings in der 86. Minute den Schlusspunkt.
Aachen reist am Sonntag auf den Betzenberg zum Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern. St. Pauli empfängt bereits am Samstag die Neururer-Elf aus Duisburg zum Spitzenspiel.