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Unter herrlichem Sonnenschein im Stadion am Zoo hatte der Wuppertaler SV gegen den SC Paderborn II noch eine Rechnung zu begleichen. Im Hinspiel hatte es nämlich nicht nur die erste Saisonniederlage gesetzt, beim 1:4 war es dazu noch eine überraschend deutliche. Für die Mannschaft von Ersan Parlatan galt es zudem, eine Reaktion auf das enttäuschende 1:3 gegen Aufsteiger Wegberg-Beeck zu zeigen.
Die Wut im Bauch war dem WSV im gewohnten rot-blauen Dress aber erst einmal nicht anzumerken. Zwar setzte Wuppertal die in hellblau gekleideten Gäste früh unter Druck, die erste Chance gehörte dennoch dem SCP. Nach einem schnell vorgetragenen Konter war plötzlich Flotho auf und davon, WSV-Keeper Grave verhinderte das frühe 0:1 aber per Fußbabwehr.
Auf der Gegenseite ging Wuppertal mit seiner ersten Torchance in Front. Einen weiten Einwurf von der rechten Seite lenkte Dams unhaltbar ins lange Eck (16.). Die Führung war allerdings nur von kurzer Dauer. Ein kapitaler Torwartfehler führte in der 22. Minute zum 1:1. Eine Bogenlampe von der rechten Seite wurde länger und länger, Grave rechnete damit, dass die Kugel ins Toraus fliegen würde, übersah dabei allerdings Flotho, der die Kugel von der Grundlinie in den Rückraum köpfte. Dort stand Jascha Brandt, Bruder von Nationalspieler Julian Brandt, goldrichtig und erzielte den Ausgleich (22.).
Es ging hin und her im Stadion Zoo. Nur vier Minuten später klingelte es zum zweiten Mal im Paderborner Gehäuse - und wie schon beim 1:0 resultiere der Treffer aus einem ruhenden Ball. Dams verlängerte eine Ecke von der linken Seite auf den zweiten Pfosten, wo Terrazzino den alten Abstand wiederherstellte (26.). Mit dem erneuten Führungstreffer erlangte der WSV erstmal Spielkontrolle. Bis auf Terrazzinos Freistoß aus 20 Metern, den Schulz über die Latte lenkte, sprang für Wuppertal aber keine nennenswerte Torchance mehr heraus. Auf der Gegenseite schnupperte Paderborns Vega Zambrano am Ausgleich, sein Geschoss von der Strafraumkante klatschte jedoch vom Querbalken zurück ins Spiel.
Nach der Pause übernahm zunächst Paderborn das Kommando, ohne daraus jedoch Kapital zu schlagen. Wuppertal stand tiefer und hielt die Abstände dicht. Ein schneller Gegenstoß Wuppertals brachte in der 61. Minute schließlich die Vorentscheidung. Eine traumhafte Flanke von der rechten Seite landete punktgenau am zweiten Pfosten bei Hagemann, der mit seinen 1,70 Meter Körpergröße keine Mühe hatte, die Kugel per Kopf im Paderborner Tor unterzubringen - es war der dritte Wuppertaler Kopfballtreffer des Nachmittags, der dem SCP in der Folge den Stecker zog.
Die Gäste schienen sich zwischenzeitlich mit der neunten Saisonniederlage abgefunden zu haben. Ein weiterer Patzer von WSV-Keeper Grave ließ den Paderborner Hoffnungsfunken dann aber noch einmal aufleuchten. Nach einem vermeintlich harmlosen weiten Ball kam der Schlussmann unnötig aus seinem Kasten heraus und traf mit seiner Faustabwehr den heranstürmenden SCP-Angreifer - Elfmeter. Pululu nahm sich der Sache an und verkürzte auf 2:3. In der Schlussphase machte der SCP noch einmal mächtig Druck, letztlich aber ohne Erfolg. Am Ende blieb es beim 3:2, womit der WSV Platz 4 festigt.