Würzburg-Coach Bernhard Trares hatte nach der 0:2-Niederlage gegen Darmstadt, bei der wegen positiver Corona-Fälle nur ein 14-Mann-Kader zur Verfügung gestanden hatte, beim Jahresauftakt wieder mehr Auswahl: Insgesamt acht Änderungen nahm der Trainer vor, lediglich Munsy, Dietz und Kopacz blieben in der Startelf.
Karlsruhes Trainer Christian Eichner musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den HSV auf Heise (Gelb-Rot) verzichten, für ihn verteidigte Carlson außen. Zudem startete Fröde für Batzmaz (Bank).
KSC hellwach, Goller trifft
Der Karlsruher SC begann konzentriert, baute immer wieder ruhig auf - und auch das Umschalten des KSC war schnell, zu schnell für den Tabellenletzten: Gondorf fing einen Abschlag von Giefer ab, Lorenz flankte und Goller erzielte bereits nach zwölf Minuten die Führung. Die Kickers taten sich schwer, gaben den Gästen in der Defensive zu viele Freiheiten und ließen offensiv die Präzision vermissen, Baumann schoss zu zentral auf Gersbeck (19.), Kopacz drüber (24.).
Immer wieder Wanitzek
Konzentrierter und deswegen auch erfolgreicher präsentierte sich der KSC. Die nächsten Minuten sollten Wanitzek gehören: Nach einem schönen Spielzug, erhöhte der 27-Jährige auf 2:1 (28.). Nur vier Minuten später traf die Nummer zehn der Karlsruher schon wieder, diesmal allerdings unglücklich ins eigene Tor - die Kickers waren unverhofft wieder dran.
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Der KSC ließ sich davon allerdings nicht beirren, nutzte den Platz, den die Kickers boten und spielte weiterhin nach vorne - Hofmann scheiterte am gut reagierenden Giefer (37.). Kurz vor der Pause war der Keeper dann machtlos, als er einem traumhaften Distanzschuss von Wanitzek nur hinterherschauen konnte (44.). Auch bei diesem Gegentreffer hatte Würzburg nur Geleitschutz gegeben.
Kalte Dusche direkt nach der Pause
In der Pause wechselte Trares dreimal, es kamen Ronstadt, Hansen und Nikolov. Statt Aufbruchsstimmung machte sich am Dallenberg Ernüchterung breit, denn es gab gleich die kalte Dusche: Nach einem Fehlpass von Dietz im Aufbau musste Giefer außerhalb seines Tores vor Hofmann klären, der Klärungsversuch landete allerdings genau bei Gondorf, der ohne Probleme aus 35 Metern ins leere Tor traf (48.).
Auch Kobald trifft kurios ins eigene Netz
Das Spiel schien nun entschieden und die Kickers geschlagen, doch dann leistete sich Carlson ein überflüssiges Foul und sah Gelb-Rot (58.). Der Tabellenletzte sah nun auf einmal doch wieder eine Chance auf Punkte und versuchte alles, brauchte aber erneut die Mithilfe des Gegners: Diesmal blockte Bormuth einen Abschluss von Baumann derart unglücklich ab, dass Kobald keine andere Chance hatte, als das zweite Eigentor zu fabrizieren (67.).
Der KSC zog sich in der Folge immer weiter zurück und versuchte die drei Punkte auch in Unterzahl mit nach Baden zu nehmen. Die Kickers liefen unermüdlich an, richtig gefährlich wurde es für das Tor von Gersbeck aber zu selten, die Abschlüsse von David (74.) und Sontheimer (82.) waren zu zentral, Baumann kam einen Schritt zu spät (70.) oder köpfte vorbei (85.). Und so blieb es beim letztlich verdienten Auswärtssieg der Karlsruher.
Die Würzburger Kickers nehmen am Mittwoch (18.30 Uhr) im Nachholspiel gegen St. Pauli den nächsten Anlauf für die Aufholjagd, der KSC empfängt am Freitag (18:30 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth.