Int. Fußball

"Haben alle verloren": Francesco Acerbi reagiert auf Rassismus-Vorwurf

Inter-Profi blickt auf "schwierige Tage" zurück

"Wir haben alle verloren": Acerbi reagiert auf Freispruch nach Rassismus-Vorwurf

Wehrt sich gegen die Rassismus-Vorwürfe: Francesco Acerbi.

Wehrt sich gegen die Rassismus-Vorwürfe: Francesco Acerbi. IMAGO/Marco Canoniero

Das Remis zwischen Inter Mailand und der SSC Neapel (1:1) Mitte März hat in Italien eine Diskussion über Rassismus im Fußball ausgelöst. Inter-Verteidiger Francesco Acerbi soll in der Partie Napolis Juan Jesus rassistisch beleidigt haben, aus Mangel an Beweisen wurde der 36-Jährige Anfang der Woche vom Sportgericht der Serie A freigesprochen. Der Fall hallt aber weiterhin nach.

Nachdem Juan Jesus in einem Statement bestürzt auf den Freispruch reagiert hatte, meldete sich nun auch Acerbi zu Wort und erklärte der Tageszeitung Corriere della Sera: "Es ist eine Angelegenheit, bei der wir alle verloren haben."

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Der Italiener, der aufgrund der Anschuldigungen vom vergangenen Länderspiel-Lehrgang der Nationalmannschaft ausgeschlossen wurde, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und von einem Missverständnis gesprochen. "Es waren sehr schwierige Tage", blickte Acerbi zurück.

Acerbi wehrt sich erneut gegen Rassismus-Vorwürfe

Die Vorwürfe wies er ein weiteres Mal zurück: "Aber, ohne dass ich etwas gegen Juan Jesus habe, ganz im Gegenteil, denn auch er tut mir sehr leid", so Acerbi, "man kann nicht wegen eines missverstandenen Wortes in der Aufregung des Spiels jemanden als Rassisten bezeichnen."

Er befürchtet allerdings, dieses Stigma nicht mehr loszuwerden: "Für viele bin ich auch nach dem Freispruch ein Rassist. Hetzkampagnen in den Medien nützen nicht, das Problem des Rassismus zu lösen, den es sicherlich gibt und den ich nicht herunterspielen will." Rassismus sei eine ernste Angelegenheit, so der Inter-Profi. Juan Jesus fühlte sich dagegen "in keiner Weise" durch die Entscheidung des Sportgerichts geschützt. Es drohe, so der Brasilianer, ein "schwerwiegender Präzedenzfall".

pja, DPA