Bis zum 29. Serie-A-Spieltag hatte es also gedauert, bis der designierte Meister Inter Mailand - 14 Punkte Vorsprung auf Verfolger und Stadtrivale Milan - sein erstes Saisongegentor in der Schlussviertelstunde kassierte.
Beim Heimspiel gegen den amtierenden Meister aus Neapel, der wie der FC Internazionale auch (2:3 im Elfmeterschießen bei Atletico Madrid) unter der Woche knapp im Achtelfinale der Champions League gescheitert war (1:3 im Rückspiel beim FC Barcelona), lief dabei die 81. Spielminute im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion. Dann passierte Folgendes: SSC-Profi Politano flankte seine Eckballhereingabe scharf nach innen, wo Bastoni unglücklich vor den eigenen Kasten verlängerte. Dort fand sich der lauernde Juan Jesus, der aus nächster Nähe nur noch zu vollenden brauchte.
Damit beendete ausgerechnet ein ehemaliger Inter-Spieler (zwischen 2012 und 2016 im Team) diese famose Serie.
Darmian trifft, der Rest vergibt
Und auch wenn die bis dato im Jahr 2024 stets siegreichen Mailänder nun zweimal in Folge (Königsklasse und Serie A) nicht mehr gewinnen konnten, muss es ihnen nicht angst und bange werden. Auch leistungstechnisch nicht. Denn bis zum späten Gegentreffer waren die Nerazzurri insgesamt das deutlich gefährlichere Team gewesen: Lautaro Martinez (11. Minute), Darmian und nochmals Lautaro (jeweils 13.) hatten hier anfangs noch das 1:0 ausgelassen, das schließlich in Minute 43 fiel. Nach tollem Aufbau und starkem Bastoni-Querpass leicht in den Rückraum zum sich dorthin fallengelassenen Darmian, der mit links einschoss, wurde die Führung allerdings hergestellt.
Serie A, 29. Spieltag
Und im zweiten Durchlauf waren es Lautaro (47.) und Dimarco, der aus der Distanz an Meret verzweifelte (53.), die das mögliche 2:0 verpassten.
Was beim Gast um Trainer Francesco Calzona, nach Rudi Garcia und Walter Mazzarri schon der dritte SSC-Coach in dieser unliebsamen Spielzeit des Meisters, auffiel? Ohne den muskulär angeschlagenen Osimhen, der auch nicht als Joker kam, fehlte es trotz vielversprechender Anlagen zuhauf an der finalen Idee, am sauberen Abschluss. Immerhin reichte es doch noch für den beachtlichen Punktgewinn in San Siro, der allerdings beim Kampf ums internationale Geschäft mit den besser postierten Klubs Atalanta Bergamo (Spiel gegen Florenz nach gesundheitlichem Vorfall abgesagt) und AS Rom (1:0-Arbeitssieg gegen Abstiegskandidat Sassuolo Calcio) nicht sehr half.