Im Pokal war der SV Wehen Wiesbaden nicht im Einsatz gewesen, in der davorliegenden englischen Woche in der Liga aber gut in Schuss. Zwei Siege, sechs Treffer und kein Gegentor dienten dafür als Nachweis und SVWW-Trainer Torsten Fröhling als Grund, um seine Anfangsformation im Vergleich zum 3:0 gegen Zwickau abermals unverändert zu lassen. Die Stimmung beim Gegner war zuletzt hingegen weniger gut. Paderborns Traum von der nächsten Pokal-Runde war beim 1:2 gegen Sandhausen erst in der Nachspielzeit geplatzt. Vielleicht auch deswegen entschied sich SCP-Coach René Müller, keine Änderungen an seiner Startelf vorzunehmen.
Paderborn war im Glutofen von Wiesbaden zunächst das gefälligere, weil offensiv aktivere Team. Lediglich drei Minuten waren in der Brita-Arena absolviert, als Zolinski SVWW-Schlussmann Kolke mit einem strammen Schuss eine erste Arbeitsprobe abverlangte, der Keeper lenkte die Kugel ans Gebälk (3.).
Wehen Wiesbaden fand im Anschluss über sichere Ballzirkulation zwar etwas besser in die Partie, doch auffälliger im Vorwärtsgang blieb weiterhin zunächst der SCP. Vucinovic prüfte Kolke ein weiteres Mal (17.), ehe auch die Hausherren ihre erste Torgelegenheit verbuchten: Mintzels gewiefter Versuch verfehlte nach einem flotten Spielzug das Gäste-Gehäuse (18.).
Paderborn ließ sich davon nicht beeindrucken. Die Ostwestfalen verzeichneten durch Michel eine weitere Chance (24.) und belohnten sich nach einer knappen halben Stunde mit der Führung: Strohdiek wuchtete das Spielgerät nach einem Freistoß in die Maschen, der SCP hatte in der Hitzeschlacht den ersten Treffer gesetzt. Nun war Wehen Wiesbaden gefordert. Und das Fröhling-Team versuchte sich entschlossen in einer Antwort. Die beste Chance zum Ausgleich bot sich Ruprecht, dessen tückischer Kopfball Kruse im Paderborner Tor reaktionsschnell entschärfte (38.).
3. Liga, 5. Spieltag
Auch nach der Pause zeigten sich die Hausherren ebenfalls engagiert im Vorwärtsgang, öffneten den Ostwestfalen bei Kontern aber auch Räume, welche diese jedoch zunächst nicht zu ihrem zweiten Treffer ummünzen konnten: Vucinovic, Zolinski und Bertels verzweifelten allesamt an SVWW-Torwart Kolke (51., 52., 54.).
Und die Hessen? Die hielten im heimischen Schwitzkasten nun voll dagegen. So gab es in Wiesbaden auch in der Folge reichlich Torchancen hüben wie drüben, ehe Ruprecht per Foulelfmeter in der 74. Minute auf 1:1 stellte.
In der Schlussphase wollten beide Teams den Sieg. Dass die Punkte nach Paderborn gingen, hatten die Gäste Michel zu verdanken, der bei einem der zahlreichen Konter an Kolke vorbeizog und seinen Farben in der 89. Minute den Dreier sicherte.
Nach der Länderspiel-Pause ist der SV Wehen Wiesbaden am 9. September in Osnabrück gefordert. Anpfiff an der Bremer Brücke ist um 19 Uhr. Der SC Paderborn hat zwei Tage später ab 14 Uhr Holstein Kiel zu Gast.