Im Pokal hatte die Hansa-Kogge unlängst gegen Düsseldorf die Segel streichen müssen. Das Duell mit klassenhöheren Fortunen endete 0:3. Bei der Verarbeitung der Niederlage setzte Rostocks Coach Christian Brand auf einen neuen Spieler: Kapitän Gardawski hatte im Liga-Betrieb gegen Halle die Ampelkarte vorgehalten bekommen, Wannenwetsch übernahm im Mittelfeld, Ahlschwede die Binde.
FSV-Coach Roland Vrabec tauschte im Vergleich zum 1:2 gegen Wolfsburg , bei dem sich die Frankfurter achtbar aus dem Cup-Wettbewerb verabschiedet hatten, zweimal Personal: Pirson betätigte sich anstelle von Pellkovski zwischen den Pfosten. Heitmeier rutschte für Corbin-Ong in die Abwehrkette.
Rostock startete vor heimischem Publikum stürmisch in die Partie. Besonders über die rechte Bahn, auf der Andrist mächtig Dampf machte, drängten die Hanseaten energisch nach vorne. Nachdem ein erster Diagonalball von Andrist noch zu ungenau geraten war, fand der Außenbahnantreiber wenig später mit einer präziseren Hereingabe Jänicke, der das Leder aber hoch am linken Kreuzeck vorbeiknallte (6.).
Der FSV überstand die anfängliche Drangphase der Norddeutschen jedoch unbeschadet, kombinierte sich in der Folge selbst flott und gefällig durchs Zentrum. Besonders auffällig bei den Bornheimern zeigte sich der quirlige Schleusener, der sowohl in der Zentrale als auch auf dem linken Flügel auf sich aufmerksam machte. Doch bevor die Schleusener-Aktionen auch gute Chancen zur Folge hatten, war erst noch einmal Hansa dran. Und das nach bekanntem Strickmuster: Andrist gab die Kugel von rechts nach innen, wo Jänicke jedoch zu lange zögerte und die Möglichkeit zur Führung damit ausließ (16.).
Nach vorne ging für Rostock bis zur Pause anschließend kaum noch was. Und der FSV? Die Hessen hatten nun die bereits angedeuteten Gelegenheiten durch Schleusener - und das satt. In der 21. Minute jagte die Offensivkraft den Ball per saftiger Volleyabnahme an die Oberkante der Latte. Drei weitere Male war Schleusener aus kurzer Distanz und spitzem Winkel ein Torerfolg nicht vergönnt (24., 34., 40.).
3. Liga, 5. Spieltag
Den zweiten Durchgang eröffnete Hansa. Der aufgerückte Erdmann zielte über den Kasten (50.). Und auch die nächste Spielnotiz steuerten die Gastgeber bei: Timo Gebhart – der bundesligaerfahrene Neuzugang war erst vier Minuten bei seinem Debüt auf dem Feld – beförderte den Ball knapp am Tor vorbei (59.). Nachdem kurz darauf Schachten auf der Gegenseite den Außenpfosten getroffen hatte (60.), ging es hin und her - und das mit ordentlicher Zweikampfhärte.
Die 71. Minute blinkte als Spielzeit von der Anzeigetafel, als die Hessen im Ostseestadion in Front gingen: Ornatelli und Chihi wirbelten im Sechzehner, Henn lenkt den Schuss des Zehners unglücklich zum eingewechselten Deville, der in Torjäger-Manier vollstreckte. Rostock war nun gefordert und ab der 83. Minute auch ein Mann mehr – Heitmeier hatte Andrist als letzter Mann zu Fall gebracht, Notbremse! Hansa wollte den Ausgleich und probierte es vehement. Dass dieser in der Nachspielzeit zu verzeichnen war, war dennoch glücklich: Deville traf im Anschluss an eine Freistoßflanke per Kopf ins eigene Tor (90. +2).
Hansa Rostock ist am kommenden Spieltag auf der Ostalb zu Gast. Anpfiff der Partie gegen den VfR Aalen ist am Freitag, 9. September um 18 Uhr. Der FSV Frankfurt genießt nach der Länderspielpause derweil einen Tag später ab 14 Uhr gegen die SG Sonnenhof Großaspach Heimrecht.