Der SVWW hatte auf das 3:5 gegen die SpVgg Greuther Fürth mit der Entlassung von Markus Kauczinski reagiert. Interimstrainer Nils Döring wartete mit einem neuen Trio auf und schickte Jacobsen, Goppel und Lee für Fechner, Iredale und Bennetts auf den Rasen.
Kiels Coach Marcel Rapp setzte gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Kaiserslautern anstelle des verletzten Skrzybski (Muskelfaserriss) und Machino (Bank) auf Holtby (nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre) und Arp.
Agrafiotis zunächst Wiesbadens Zielspieler
Die Kontrahenten beharkten sich in der Anfangsphase in höchst intensiven Zweikämpfen vor allem im Mittelfeld. Der SVWW wählte oft den weiten Pass in die Spitze, Holstein versuchte sich vorwiegend per Kombinationsspiel dem gegnerischen Tor zu nähern. Aus diesen unterschiedlichen Stilmitteln resultierte in der ersten Viertelstunde nur eine nennenswerte Möglichkeit durch SVWW-Stürmer Agrafiotis (9.).
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Kiel gewann bei seinen Stafetten zwischenzeitlich etwas mehr Sicherheit, es war aber Arps Einzelaktion, die erstmals ernsthaftere Gefahr heraufbeschwor (19.). Auf der Gegenseite war die Defensive der KSV erneut nicht sattelfest - Weiner parierte gegen Agrafiotis (21.).
KSV enttäuscht offensiv
Es gelang dem Aufsteiger im vollkommen ausgeglichenen ersten Durchgang mit Einsatzfreude und Kampfkraft die spielerischen Vorteile des Aufstiegsaspiranten zu kompensieren, der bis auf Sanders direkten Freistoß (24.) offensiv enttäuschte und überhaupt keine Gefahr mehr ausstrahlte.
VAR schreitet bei Mathisens Tor ein
Die Gastgeber schon: Prtajins Seitfallzieher lenkte Weiner per Glanztat über die Latte (44.) und hatte bei der nachfolgenden Ecke und Mathisens vermeintlichem Kopfballtor Glück, dass der Ball bei Heußers Eckballhereingabe bereits die Torauslinie überquert hatte und wieder einkassiert wurde (45.+2). Nach besseren Chancen für den SVWW ging es mit 0:0 in die Kabine.
Bennets hilft bei Beckers Treffer kräftig mit
Machino ersetzte mit Wiederanpfiff bei Kiel Remberg und brachte mehr Tempo und Ideen ins Spiel, auch wenn es nach wie vor beim Abschluss hakte. Nach wie vor kampfstarke Gastgeber hielten weiterhin gut dagegen, ehe sich Glück und Pech die Klinke in die Hand gaben: Erst traf Rothe nur das Außennetz, als Holstein erstmals in die Tiefe fand (60.). Dann aber nickte Becker nach Holtbys Ecke und Bernhardssons Kerze aufs Tor - und von Bennetts' Hüfte prallte der Ball an Stritzel vorbei ins Netz (65.).
Nach der Führung hatte die KSV die Partie weitgehend im Griff, Becker näherte sich noch dem 2:0 an (70.). Wiesbaden schöpfte das Wechselkontingent komplett aus, stemmte sich gegen die drohende Niederlage, es fehlte in einer äußerst zerfahrenen Schlussphase gegen die nun sichere Defensive der Gäste aber an den Mitteln. So blieb es beim 1:0 für Kiel, das damit wieder an die Tabellenspitze kletterte.
Der SV Wehen Wiesbaden muss sich am nächsten Wochenende beim Abstiegskracher in Braunschweig gegen den drohenden Abstieg wehren (Sonntag, 13.30 Uhr). Holstein Kiel empfängt die Fortuna aus Düsseldorf zum absoluten Spitzenspiel bereits einen Tag früher (20.30 Uhr).