Bundesliga

Warum Florian Müller nach Freiburg wechselt

Abschied aus Stuttgart steht bevor

Wechsel nach Freiburg: Warum Müller den doppelten Schritt zurückgeht

Jubel zum Abschluss: Florian Müller wird den VfB Stuttgart wohl in Richtung Freiburg verlassen.

Jubel zum Abschluss: Florian Müller wird den VfB Stuttgart wohl in Richtung Freiburg verlassen. picture alliance/dpa/Revierfoto

Zumindest der Abschied gestaltete sich erfolgreich. In seinen wohl letzten beiden Spielen für den VfB Stuttgart hielt Florian Müller in der Relegation gegen den HSV mit den Schwaben die Klasse - ein versöhnlicher Abschluss nach zwei Jahren, die nicht immer glücklich verlaufen waren.

Müller, 2021 für fünf Millionen Euro vom 1. FSV Mainz 05 nach Stuttgart gewechselt, wurde zwar auf Anhieb Stammtorhüter, überzeugte in dieser Rolle aber nicht immer und leistete sich immer wieder Unsicherheiten. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg im Februar fiel Müller mit Magen-Darm-Problemen kurzfristig aus, verlor im Anschluss seinen Stammplatz dauerhaft an Fabian Bredlow und spielte erst in der Relegation wieder.

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Ausgerechnet nach Freiburg soll es für Müller jetzt wieder zurückgehen. Letzte Modalitäten zwischen beiden Klubs sind noch zu klären, bei etwa zwei Millionen Euro Ablösesumme dürften sich Stuttgart und Freiburg wohl einigen. Bereits in der Saison 2020/21 lief er auf Leihbasis für die Badener auf, als Ersatz für den verletzten Mark Flekken war Müller damals unumstritten, machte 31 der 34 Spiele. Flekken hat sich nun in Richtung Brentford verabschiedet, doch Stammkeeper wird Müller bei seinem zweiten Anlauf im Breisgau dennoch nicht werden.

Freiburg hat bereits klar kommuniziert, dass U-21-Nationalkeeper Noah Atubolu auf Flekken folgen wird, Müller dürfte also nur die Rolle als Nummer zwei bleiben. Hinzu kommt, dass Müller im Vergleich zu seinem VfB-Vertrag wohl Gehaltseinbußen hinnehmen muss. Warum also dieser doppelte Schritt zurück?

Mehrere Möglichkeiten, um wieder in Reihe eins zu rücken

Müller muss sich, so viel steht fest, von seinen Stammelf-Ambitionen verabschieden. Allerdings hätte er nach seiner durchwachsenen Zeit in Suttgart wohl bei keinem der 18 Bundesligisten die Aussicht auf dieses Amt gehabt. In Freiburg sieht der Keeper, der in seiner einzigen Saison in Freiburg auf einen kicker-Notenschnitt von 2,92 kam, nun die Möglichkeit, in einem bekannten Umfeld als Back-up zu reifen.

Und ganz aussichtslos erscheint seine Lage auch nicht. Bei all dem Vertrauensvorschuss, den der talentierte Atubolu von den SC-Verantwortlichen bekommt, handelt es sich auch um einen jungen Keeper, der zwar in Europa League und DFB-Pokal zum Einsatz kam, aber bislang noch kein einziges Bundesligaspiel vorzuweisen hat. Durchlebt der junge Keeper ein Formtief - oder fällt er durch Verletzungen oder Sperren aus -, könnte Müller sich wieder in der ersten Reihe beweisen.

Sollte Atubolu hingegen sein Potenzial ausschöpfen, könnte der Posten des Freiburger Stammkeepers in absehbarer Zeit auch wieder frei werden, weil der junge Keeper abseits des Breisgaus den nächsten Karriereschritt macht. Auch dann würde sich für einen Ersatztorwart, der reichlich Stammkeeper-Erfahrung mitbringt, eine Perspektive eröffnen.

mib, Carsten Schröter-Lorenz