Bundesliga

Niko Kovac probt beim VfL Wolfsburg neues Abwehrverhalten

Wolfsburg: Zweites Trainingslager in Donaueschingen

"Verteidigen muss man im Verbund": Kovac probt neues Abwehrverhalten

Feilt mit seinen Spielern am Defensivverhalten: Niko Kovac.

Feilt mit seinen Spielern am Defensivverhalten: Niko Kovac. Getty Images

Wirklich zufrieden zeigte sich Niko Kovac mit dem Gesehenen nicht, aber immerhin: Beim 1:1 gegen Frankreichs Vizemeister RC Lens konnte der Wolfsburger Trainer gegen einen clever nach vorne agierenden Gegner gut erkennen, wo der berühmte Hebel anzusetzen ist.

Wolfsburg-Testspiel

Zur neuen Saison probt der VfL unter anderem eine neue Formation, um sich bei Bedarf noch besser auf bevorstehende Aufgaben einstellen zu können. Gegen Lens bedeutete dies: Klassische Vierer-Abwehrkette, zwei Sechser, zwei Flügelspieler im offensiven Mittelfeld und zwei Stürmer. Dass sich insbesondere die beiden Außenverteidiger Kilian Fischer (rechts) und, als Notbesetzung links, Bartol Franjic im ersten Durchgang sowie in der zweiten Hälfte zumindest Nicolas Cozza (links) nicht optimal präsentierten, erwähnte Kovac nicht explizit, sondern analysierte allgemein: "Wenn man im 4-4-2 spielt, dann muss man gut schieben, die Passwege zuschließen, damit es zu wenigen Überzahlsituationen kommt. Da müssen alle mitmachen. Verteidigen kann man nicht alleine, verteidigen muss man im Verbund." Vor allem in der ersten Halbzeit sei dies nicht so gut gelungen. "Da waren schon auch junge Spieler mit dabei, die noch nicht so weit sind, das muss man mit berücksichtigen." Fischer ist 22, Franjic 23. Jüngster unter den sechs Defensiven in der ersten Hälfte war mit 19 Jahren der Tscheche Lukas Ambros, im zentralen Mittelfeld neben Kapitän und Routinier Maximilian Arnold.

Wenn man etwas verändert, dann sieht man schon, dass der eine oder andere eher nachdenkt als dass es automatisiert ist.

Niko Kovac

Taktik und Technik steht nun im Fokus

Im bevorstehenden zweiten Trainingslager in Donaueschingen gehe es nun in dieser Woche ums Taktisch-Technische, so Kovac. "Da haben wir noch einiges zu tun. Gerade im Defensivverbund. Wenn man etwas verändert, dann sieht man schon, dass der eine oder andere eher nachdenkt als dass es automatisiert ist." Grund zur Besorgnis besteht freilich nicht für den 51-Jährigen. Das neue Abwehrverhalten als Gegenvariante zur Dreierkette wirkt wie ein spannendes Experiment auf sicherer Basis. "Das, was wir in der letzten Saison gut gemacht haben, werden wir jetzt nicht über Bord schmeißen. Das können wir wieder herausholen. Aber man muss flexibel sein, immer wieder versuchen, sich neu zu erfinden. Wenn wir das Gefühl haben, dass die Jungs es annehmen, dann machen wir es so. Wenn nicht, dann werden wir das sicherlich ganz schnell wieder zurückschrauben."

Michael Richter

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