Al Ghaddioui, Egloff, Gonzalez, Mangala, Wamangituka und gegen Union auch noch Kempf (5. Gelbe) und Sosa, der sich im Abschlusstraining eine Kapselverletzung im Knie zugezogen hatte: Vor dem 29. Spieltag stand der VfB vor großen Personalproblemen und Trainer Pellegrino Matarazzo musste wie so oft in den letzten Spielen einiges umstellen.
Gegenüber der 2:3-Niederlage gegen den BVB waren Didavi, Thommy, Stenzel und Kaminski neu dabei. Letzterer hatte zuvor am fünften Spieltag beim 1:1 gegen Köln Einsatzminuten sammeln dürfen. Klimowicz und Förster rotierten auf die Bank.
Und die vielen personellen Probleme waren im so wichtigen Spiel um das europäische Geschäft von Beginn an bei den Gästen spürbar. Nach vorne fehlte die Durchschlagskraft und hinten taten sich vor allem auf den defensiven Außenbahnen in der Anfangsphase immer wieder Lücken auf.
29. Spieltag
Ex-Stuttgarter Gentner leitet die Union-Führung ein
Nutznießer war dabei allen voran Union-Kapitän Trimmel, dem am Dienstag noch die gebrochene Nase gerichtet worden war. Unions Trainer Urs Fischer entschied sich nach dem 1:1 bei Bayern München für einen Systemwechsel und kehrte zur Dreierkette zurück. Die beiden Flügelspieler Endo und Bülter mussten daher zunächst von der Bank aus zusehen, dafür begannen Ex-VfB-Spieler Gentner und Schlotterbeck.
Gerade die Hereinnahme Gentners, der 2019 noch mit dem VfB an der Alten Försterei in die 2. Bundesliga abgestiegen war, sollte sich bezahlt machen. Denn der 35-Jährige war es, der das 1:0 für die Eisernen herrlich einleitete: Aus dem Mittelkreis timte er seinen Pass perfekt in den Lauf von Trimmel, der von der Grundlinie im Strafraum Prömel fand. Der Mittelfeldmann stand am zweiten Pfosten völlig frei und traf in seinem 100. Pflichtspiel für die Köpenicker zum 1:0 (20.).
Union verdiente sich im Anschluss die Führung, da die Berliner in den Zweikämpfen wacher wirkten und zielstrebiger nach vorne spielten. Vor allem über die Abwehrseite von Stenzel wurde es dabei immer wieder gefährlich, wirkliche Chancen sprangen dabei jedoch auch nicht heraus.
Trimmel für Musa - 2:0!
Gerade, als sich der VfB gedanklich schon auf den Gang in die Kabine eingestellt hatte, schlugen die Eisernen noch einmal eiskalt zu - und wieder brachte Trimmel die Vorlage. Kruse setzte gut nach, brachte den Rechtverteidiger ins Spiel und dessen Flanke grätschte Musa zum 2:0 über die Linie (43.).
Zur Pause war Matarazzo sichtlich unzufrieden und nahm einen Dreifachwechsel vor: Massimo, Klimowicz und Förster kamen für Didavi, Coulibaly und Stenzel. Und keine vier Minuten waren gespielt, da schlug einer der Neuen schon zu: Kalajdzic legte im Strafraum sehenswert für Förster ab, der das 13. Jokertor der Stuttgarter in dieser Saison erzielte (49.) - Liga-Höchstwert.
Stuttgart macht Druck, Union hält dagegen
Durch die Wechsel und den Treffer kam der VfB besser ins Spiel, war deutlich griffiger in den Zweikämpfen und etwas gefährlicher vor dem Tor, wirklich etwas halten musste Union-Torhüter Luthe aber nicht. Mehr zu tun hatte auf der anderen Seite Kobel, der erst ansehnlich gegen Trimmel parierte (64.) und dann mit seinen Vorderleuten Glück hatte, dass Kruse aus fünf Metern nicht schon für die Vorentscheidung sorgte (73.).
Auch im Anschluss machte der VfB ordentlich Betrieb, doch Chancen waren weiter trotz vieler Standards Mangelware. Da Union auf der anderen Seite die Konter nicht präzise genug ausspielte, blieb es beim 2:1-Sieg der Köpenicker, die damit zum 14. Mal in Serie daheim ungeschlagen bleiben.
Union, das weiter Druck auf die europäischen Plätze macht, ist in der englischen Woche am Mittwochabend (20.30 Uhr) in Dortmund gefordert, der VfB Stuttgart will zur gleichen Zeit gegen den VfL Wolfsburg nach vorne nicht abreißen lassen.