Union-Trainer Uwe Neuhaus musste im Vergleich zum 1:1 beim SC Paderborn auf den Gelb-Rot-gesperrten Kohlmann verzichten. Menz rückte in die Startelf.
Dynamo-Coach Peter Pacult hatte nach dem 3:2 gegen den FC St. Pauli eigentlich nur einen Wechsel eingeplant. Fiel kam für Solga. Doch als sich Koch beim Aufwärmen verletzte, musste er kurzfristig noch einmal umdenken. Jänicke übernahm auf dem rechten Flügel.
Nach wenigen Minuten des Abtastens schien alles rund zu laufen für Union. Dynamo zog sich immer weiter zurück, die Berliner übernahmen die Kontrolle über das Spiel, ließen den Ball laufen, ohne freilich dabei in die Nähe des Tores des Dresdner Keepers Kirsten zu gelangen. Auch nach knapp 20 Minuten war noch kein Schuss auf das Gästetor in der Statistik notiert.
Der 29. Spieltag
Und die Dresdner kämpften sich nach und nach in die Partie hinein, konterten plötzlich immer gefährlicher. Präsent in den Defensiv-Zweikämpfen ging es immer öfter, meist über die linke Seite, in Richtung Daniel Haas. Und Unions Torsteher bekam dann auch ordentlich zu tun. Bei Bregeries schwachem Kopfball war er noch nicht sonderlich gefordert (22.), nach Trojans Flanke musste er nicht eingreifen, Fort verpasste knapp (22.). Dann aber zog Ouali links im Strafraum postiert knallhart ab, mit einer Hand lenkte Haas die Kugel noch zur Seite (29.). Schuppans Lupfer fing er leicht (29.), ein Distanzschuss von Jänicke wurde an der Strafraumgrenze abgeblockt (30.).
Dresden war nun das weitaus gefährlichere Team und hielt die heute befremdlich zahnlosen Union-Angreifer weitgehend in Schach. Nur gegen Ende der ersten Hälfte leistete sich der Abwehrverbund im Kollektiv ein beinahe fatales Fehlverhalten. Mattuschka durfte sich freistehend im Sechzehner als Schütze probieren, Kirstens Reflex hielt sein Team im Rennen (44.).
Im zweiten Durchgang schien es zunächst, als ob Union die Taktzahl erhöhen und mehr Druck auf das Gästetor entfalten könnte. Doch es blieb bei diesem Schein. Zwar waren die Feldvorteile der Gastgeber kaum übersehbar, oft standen alle Feldspieler in der Hälfte der Dresdner. Doch meist war die Pacult-Elf im entscheidenden Moment eher am Ball. Die eigenen Konter gelangen dann aber bei weitem nicht mehr so stringent wie noch in der ersten Hälfte der Partie.
Lediglich Nemec hatte einmal eine zündende Idee in Strafraumnähe. Sein Hackentrick war bei Kirsten aber sehr gut aufgehoben (59.). Der Rest war über weite Strecken Leerlauf. Dresden schien sich mit dem Punkt zufrieden zu geben, kam nicht zu weiteren Tormöglichkeiten. Auch Union kam trotz frischer Kräfte, Quiring und Göhlert kamen für die Schlussphase, nicht mehr auf die eine zündende Idee, die drei Punkte wert sein konnte. Es blieb nach einem Spiel ohne große Höhepunkte beim 0:0. Dresden gewinnt einen wichtigen Punkt bei Union, das durch das Remis die 40-Punkte-Marke knackte.
Union schlägt am Freitagabend (18 Uhr) beim VfR Aalen auf, Dresden empfängt zwei Tage später (13.30 Uhr) Energie Cottbus.