Dabei hatte Borussia Dortmund auch die Partie weitgehend gegen die Geißböcke dominiert. 966 zu 160 Pässe (!), 83 Prozent Ballbesitz und 13:6 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. Doch der BVB ging nicht als Sieger vom Platz, vielmehr musste Trainer Thomas Tuchel einen "am Ende glücklichen Punktgewinn" konstatieren.
Den Marco Reus in der 75. Minute mit einem Freistoßtreffer sicherte. Trotz aller Dominanz in Sachen Ballbesitz und Spielanteile gelang dem BVB aus dem Spiel heraus herzlich wenig. Nach dem 0:1 in Frankfurt blieb der BVB zum zweiten Mal in Folge ohne Sieg. "Das ist nicht gut, das ist kein guter Ausklang", stellte Tuchel fest.
Und zwar im Hinblick auf das anstehende Pokalfinale am kommenden Samstag gegen Bayern München (20 Uhr, LIVE! auf kicker.de). "Wir wollten die Bayern nur mit fünf Punkten Vorsprung Meister werden lassen. Mit diesem Abstand wollten wir ihnen in Berlin begegnen", sagte Tuchel. Doch statt einer ermutigenden Ausgangslage beschleichen Tuchel nun Sorgen: "Die Aufgabe wird jetzt doppelt und dreifach schwer".
Anders als sein Trainer befürchtet Gonzalo Castro keinen Knacks: "Ich mache mir da jetzt aber gar keine Sorgen mit Blick auf das Finale nächste Woche. Die Luft war einfach ein bisschen raus, in der Bundesliga ging es nicht mehr um viel", wird der Torschütze zum 1:0 auf der BVB-Website zitiert und verspricht: "Gegen die Bayern wird es ein ganz anderes Spiel werden, da werden wir den Schalter auch wieder umlegen können."
214 Ballkontakte: Weigls neue Bestmarke
Nicht unbedingt den Schalter umlegen muss Julian Weigl. Der Youngster, der erst vor einem Jahr von 1860 München zu den Schwarz-Gelben gekommen war, hielt im Mittelfeld das Zepter in der Hand. Mit 214 Ballkontakten stellte der 20-Jährige einen neuen Bundesligarekord auf, noch nie seit Erhebung der Daten im Jahr 1999 war ein Akteur in einem Bundesligaspiel häufiger am Ball. Bemerkenswert: Weigl wirkte gar nicht die komplette Spielzeit mit, sondern wurde in der 84. Minute gegen Erik Durm ausgewechselt!