Bundesliga

Tuchel über Mazraoui: "Eine paradoxe Situation"

Bayerns Cheftrainer hofft auf Geduld vonseiten Marokkos

Tuchel über Mazraoui: "Eine paradoxe Situation"

Statt Aufbautraining in München nun zum Afrika-Cup: Noussair Mazraoui.

Statt Aufbautraining in München nun zum Afrika-Cup: Noussair Mazraoui. picture alliance / sampics / Stefan Matzke

Am Mittwoch reiste Noussair Mazraoui zum marokkanischen Nationalteam, um von Beginn an dabei zu sein, wenn am Samstag der Afrika-Cup startet. Spielen allerdings soll der 26-Jährige, der sich nach einem Muskelbündelriss gerade noch im Aufbautraining befindet, nicht direkt. Zumindest nicht, wenn es nach dem FC Bayern geht. Die Münchner möchten eine behutsame Heranführung ihres Rechtsverteidigers und hoffen, dass nichts überstürzt wird.

"Das ist eine paradoxe Situation", sagt Trainer Thomas Tuchel: "Du hast einen verletzten Spieler, du bezahlst den Spieler, er hat Vertrag, und noch während er im Aufbautraining ist, wird er angefordert." Der FCB-Cheftrainer jedoch kann die Entscheidung des marokkanischen Verbands, ihren Nationalspieler schnellstmöglich bei der Mannschaft zu haben, dennoch nachvollziehen. "Es ist gar kein Vorwurf an niemanden", betont der 50-Jährige: "Ich verstehe jeden Nationaltrainer, der auf seine Interessen schaut."

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Tuchel weiter: "Ich kann nur sagen, dass wir mit unserer medizinischen Abteilung im engen Kontakt mit den Verbandsärzten waren und dort dringende Empfehlungen ausgesprochen haben, wann er anreisen sollte. Unser Wunsch wäre ein bisschen später gewesen. Dann haben wir einen Kompromiss gefunden." Die Vertreter Marokkos hätten Mazraoui gerne noch früher in ihren Reihen gesehen.

Und auch bezüglich seines Comebacks haben die Bayern ihre Wünsche und Vorstellungen hinterlegt. "Unsere Empfehlung war, dass er im dritten Vorrundenspiel zu einem Kurz-Einsatz kommt. Aber das sind Empfehlungen auf einem Blatt Papier oder in einer E-Mail", sagt Trainer Tuchel: "Die Wahrheit ist: Je nachdem, wie das Turnier läuft oder wie sie Bedarf haben, wäre ich nicht verwundert, wenn sie sich nicht an diese E-Mail erinnern. Das ist kein Vorwurf, das ist nur die Realität."

Rechtsverteidigerposition bereitet etwas Sorgen

Gerade aber die Rechtsverteidigerposition bereitet den Münchnern nach den Abgängen von Joao Cancelo, Benjamin Pavard und Josip Stanisic etwas Sorgen. Weshalb in diesem Transferfenster noch ein Mann für die rechte defensive Außenbahn verpflichtet werden soll, um zumindest in Abwesenheit Mazraouis die personelle Lücke zu schließen.

Georg Holzner