Beim schon vor der Partie durch diverse Aussagen aufgeheizten Derby, nahm Stuttgarts Trainer Tim Walter zwei Änderungen im Vergleich zum 0:1 in Osnabrück vor: Für Klement (Bank) begann Gomez im Sturm und Endo kam auf der Sechs für Karazor (Bank) zu seinem ersten Startelf-Einsatz für die Schwaben.
KSC-Trainer Alois Schwartz änderte mit einem Wechsel, Choi für Lorenz (Bank), auch die Formation. Im Gegensatz zum 1:1 gegen Aue präsentierte Schwartz eine Mittelfeld-Raute.
KSC-Fans verlassen den Block
Während die VfB-Anhänger eine tolle Choreo zeigten, verließen die Karlsruher Fans bereits vor Anpfiff den Block. Offenbar war dies die Reaktion auf einen Platzverweis, den einige KSC-Anhänger von der Polizei vor der Partie erhalten hatten. Im Verlauf der ersten Halbzeit kehrte ein Teil der Fans zurück - zumindest, die die durften.
VfB von Beginn an willig und spielbestimmend
Zum Spiel: Der VfB zeigte von Beginn an den unbedingten Willen. Bereits in der ersten Aktion ging Gonzalez rigoros ins Luftduell gegen Roßbach. Als der Argentinier dieses Einsteigen vor der KSC-Bank gegen Pisot wiederholte, gab es bereits nach zehn Minuten die erste Gelbe Karte der Partie. Der KSC verdichtete, wie von Schwartz erhofft, gut das Zentrum und zwang die Schwaben auf die Flügel auszuweichen. Das machten die Stuttgarter aber richtig gut - zunächst fehlte aber die Genauigkeit.
Das erste Mal gefährlich wurde es nach einer kurz ausgeführten Ecke von Castro, die Ascacibar am Fünfmeter-Eck nur knapp über das Tor köpfte (13.). Eine scharfe Hereingabe von Förster klärte Uphoff nur wenig später mit beiden Fäusten (20.). Vom KSC kam offensiv wenig: Bis auf einen ungefährlichen Kopfball von Fröde (25.) ging selten etwas Richtung Tor von Kobel.
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Artistische Argentinier
Das aktivere Team war weiterhin der VfB. Die zwei Argentinier, Ascacibar und Gonzalez, versuchten es beide artistisch: Sowohl Ascacibars Fallrückzieher (26.) als auch Gonzalez' Seitfallzieher (36.) gingen knapp am Gehäuse vorbei, Letzterer traf wenigstens das Außennetz. Auf das Tor von Uphoff brachten aber auch die Schwaben wenig - und wenn, war Uphoff stets auf dem Posten, wie kurz vor der Halbzeitpause, als der Keeper mit einer Hand vor Kempf klärte (45. +1).
KSC kann Kempfs Patzer nicht nutzen
Aus der Kabine kam der KSC mit viel Dampf. Bedingt durch einen schlimmen Fehlpass von Kempf ergab sich für Stiefler die große Möglichkeit zur Führung. Ganz alleine lief er auf Kobel zu, scheiterte aber am linken Pfosten. Auch den Nachschuss brachte der Mittelfeldspieler nicht an Kobel vorbei (48.). Stuttgart hatte zunächst Probleme, sich auf die neue Spielweise der Karlsruher einzustellen. Trotzdem hatte der VfB eine gute Möglichkeit durch Gomez, dessen langes Bein, den Ball nicht ins Tor verlängerte (56.). Kurz darauf verpasste der Mittelstürmer eine Hereingabe von Mangala knapp und verwirrte damit seinen Kapitän Kempf, der so nur einen harmlosen Kopfball zu Stande brachte (58.).
Stuttgart zieht das Tempo wieder an und trifft
Kempf war auch beteiligt am Führungstreffer: Der am Boden liegende Kapitän blockte mit dem Kopf zunächst einen Schuss von Förster, brachte so aber seinen Mitspieler wieder in Position. Försters zweiter Versuch landete dann, unhaltbar abgefälscht von Fröde, zum 1:0 im Netz (60.). Der VfB blieb gleich dran und legte eine Viertelstunde später nach: Castro behielt am linken Strafraumeck die Übersicht und bediente in der Mitte Mangala, der satt ins linke Eck zum 2:0 traf (75.). Obwohl Schwartz sofort wechselte und unter anderem Torjäger Fink brachte, gelang seinem KSC, bis auf einen harmlosen Abschluss von Pourie (85.) nichts mehr.
Ein lange Zeit faires Derby wurde durch ein böses Einsteigen von Kempf, der gegen Kobald die Rote Karte sah (87.), getrübt. Trotzdem schaffte sein Team auch in Unterzahl den verdienten Derbysieg über die Zeit zu bringen. Der Eingewechselte Al Ghaddioui nutzte in der Nachspielzeit einen Konter sogar noch zum 3:0 (90. +3).
Stuttgart gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Sandhausen. Für Karlsruhe geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Regensburg weiter.