Bundesliga

Streich süffisant: "Mit zwei, drei Herren muss es Gespräche geben"

Adamu und Sallai dürfen sich angesprochen fühlen

Streich süffisant: "Mit zwei, drei Herren muss es Gespräche geben"

Freiburgs Coach Christian Streich machte in Heidenheim nach der Partie seinem Unmut Luft.

Freiburgs Coach Christian Streich machte in Heidenheim nach der Partie seinem Unmut Luft. picture alliance/dpa

Namen nannte Christian Streich nicht. Doch es lässt sich unschwer ableiten, wen Freiburgs Trainer persönlich im Sinn hatte, als er nach der 2:3-Niederlage in Heidenheim seinem Unmut Luft machte. "Mit zwei, drei Herren", so formulierte der Fußballlehrer leicht süffisant, werde es "intern Gespräche geben müssen" über deren Verhalten am Mittwochabend, das letzten Endes zum bitteren Schlusspunkt eines insgesamt überaus respektablen Halbjahres führte. "Heidenheim hat aus seiner Sicht sicher verdient gewonnen. Aber wir dürfen so ein Spiel nicht verlieren, weil individuell Sachen passiert sind, die nicht passieren dürfen", hielt Streich fest. "Es ist extrem bitter, so zu verlieren. Aber ich weiß warum, das ist ja schon mal wichtig …"

Konkret setzte der Coach diese Themen auf die Agenda: "Egoismus in der Offensive statt die beste Lösung zu wählen. Und: In der 92. Minute gibt es Abstoß für Heidenheim, und wir zeigen auf der linken Seite den Rücken, gehen nicht sofort in die Position. Daraus entsteht dann das Eigentor. Deshalb sitzen wir jetzt hier und haben das Spiel verloren. Weil wir nicht alles reingehauen haben, um richtig umzuschalten."

Wenn du siehst, wie wir verloren haben, war es verkehrt, so zu wechseln.

Christian Streich

Angesprochen fühlen durfte sich davon der eingewechselte Junior Adamu, der in der Entstehung des Heidenheimer Siegtreffers genau das von Streich dezidiert beschriebene (Fehl-)Verhalten gezeigt hatte. "Wir wollten mit einem frischen Spieler nochmal Energie ins Spiel bringen", erklärte Streich außerdem. "Doch wenn du siehst, wie wir verloren haben, war es verkehrt, so zu wechseln."

Streich: "Es war eine enorm anstrengende Hinrunde mit vielen Verletzten"

In die Partie gekommen war Adamu sechs Minuten vor dem Ende für Roland Sallai - den mutmaßlich der andere Teil der Streich-Schelte in erster Linie betraf. Schließlich hatte der Ungar beim Stand von 2:1 für Freiburg den bestens postierten Michael Gregoritsch im Sturmzentrum schlichtweg übersehen. Ansonsten hätten die Breisgauer in diesem Moment womöglich den Sack zumachen können. So aber geht es mit einem Tick Unzufriedenheit in die Weihnachtspause - ohne den Blick fürs große Ganze zu verlieren. Rang 8 in der Liga mit unmittelbarem Anschluss an die internationalen Plätze sind bei gleichzeitigem Einzug in die Europa-League-Playoffs aller Ehren wert.

Umso mehr angesichts der chronischen Personalmisere. "Es war eine enorm anstrengende Hinrunde mit vielen Verletzten", bilanziert denn auch Streich, "es wurde wahnsinnig viel investiert von allen". Dass dies so bleiben muss, um weiterhin erfolgreich zu sein, predigt Streich ohnehin immer. In Heidenheim wurde es nochmals eindrücklich bestätigt. Um die Spannung für 2024 hochzuhalten, muss das wiederum gar nicht das Schlechteste sein.

Thiemo Müller

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