Vor dem Hinspiel waren die Vorzeichen – rein tabellarisch betrachtet - noch umgekehrt. Der FC rangierte drei Zähler vor der Berliner Hertha, die mit dem 2:0-Erfolg gegen die Kölner zum FC aufschloss. Aktuell steht Berlin gar sieben Punkte besser da als die Kölner. Und Stöger stellt fest: "Sie haben sich noch ein bisschen besser entwickelt als wir."
Der Ansatz beider Mannschaften ist durchaus ein ähnlicher. Kompakt und gut organisiert, ist die Stabilität in der Defensive das Pfund, mit dem beide wuchern können. Den vielleicht entscheidenden Unterschied sieht Stöger "im Punkt Effizienz und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Da haben sie zwei Jungs vorne drin mit Kalou und Ibisevic - die sind schon Torgaranten."
Beim FC ist dies einzig und allein Mittelstürmer Anthony Modeste. "Sonst gibt es nicht so große Unterschiede", analysiert Kölns Trainer, der noch einen entscheidenden Effekt daraus benennt: "Hertha hat es mal geschafft, einen richtigen Lauf durchzuziehen. Das ist uns noch nie gelungen. Sie sind uns einen Schritt voraus, was Erfahrung und Abgebrühtheit betrifft. Das könnte es sein." Es geht um Nuancen. So auch am Freitag.
Dann wird zwar nicht alles, aber vieles davon abhängen, wie die FC-Defensive Herthas Torjäger-Duo kontrollieren kann. Vor diesem hat Stöger gewaltigen Respekt: "Man darf ihnen keine Raum geben, sie können Situationen sehr schnell erkennen. Leichtsinnig darf man nicht sein, schläfrig auch nicht - das nutzen sie aus." Eine Erfahrung, die man nach den zwei Ibisevic-Treffern im Hinspiel nicht noch einmal machen möchte.