Mit der Chance zumindest vorübergehend unter die Top 3 zu springen, ging der FC St. Pauli in das Topspiel des Zweitliga-Samstags. Weil die Kiez-Kicker als einziges Team der Liga noch ohne Niederlage in die Partie gingen und zudem den 5:1-Kantersieg gegen Kiel des vergangenen Wochenendes im Rücken hatten, verzichtete Trainer Fabian Hürzeler auch auf größere Wechsel. Nur Saliakis, der gegen Kiel erkrankt gefehlt hatte, rückte in die Startaufstellung zurück, sein Vertreter Treu musste mit einem Bankplatz vorliebnehmen.
Auf der Gegenseite hatte sich Schalke in der Vorwoche einen 4:3-Erfolg gegen Magdeburg erkämpft, musste diesen aber auch teuer bezahlen. Torhüter Müller musste verletzt ausgewechselt werden und war auch für das Spiel am Samstagabend nicht einsatzbereit. Wer für den Sommerneuzugang zwischen den Pfosten stehen würde, ließ Trainer Thomas Reis unter der Woche noch offen, schlussendlich fiel die Wahl des Trainers auf Routinier Langer, der bereits gegen Magdeburg für Müller in die Partie gekommen war. Zudem kehrte auch Schallenberg nach abgesessener Rot-Sperre zurück in die Startaufstellung und ersetzte Ouedraogo, während Kabadayi für Mohr begann.
Hartel trifft vom Punkt
2. Bundesliga - 7. Spieltag
Spieler des Spiels
Spielnote
Spieldaten
Mi. Langer - Brunner , Baumgartl , M. Kaminski , Ouwejan - Seguin , Schallenberg , Tempelmann - Kabadayi , Polter , Murkin
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Millerntor-Stadion |
| Zuschauer | 29.546 (ausverkauft) |
Durchgang eins startete vor ausverkauftem Haus am Millerntor mit einem gemäßigten Tempo, beide Mannschaften versuchten sich zunächst Sicherheit zu erarbeiten. Mit zunehmender Spieldauer rissen die Hausherren dann aber mehr und mehr das Heft des Handelns an sich. So dauerte es auch nicht lange, bis St. Pauli erstmals gefährlich vor das Tor der Schalker kam. Saad, Ritzka und Metcalfe konnten den Ball bei einer ersten Dreifachchance aber nicht im Gehäuse unterbringen (16.)
Eine zweite Großchance sollte den Treffer dann aber bringen - wenn auch nur indirekt. Bei einem Eckball scheiterte Eggestein zunächst an Langer und am Pfosten, dann versuchte sich Metcalfe erneut aus der Distanz. Weil sich Tempelmann mit vollem Risiko in den Schuss warf und der Ball ihm aus wenigen Metern an den Arm prallte, zeigte Schiedsrichter Willenborg nach VAR-Eingriff auf den Punkt - und Hartel verwandelte sicher zur Führung für St. Pauli (21.).
Polter kontert aus dem Nichts
Nachdem Kabadayi den Ausgleich im direkten Gegenzug verpasste, schienen die Gäste in eine Art Schockstarre zu verfallen, nur um dann aus dem Nichts zum Ausgleich zu kommen. Murkin schickte Ouwejan auf dem linken Flügel steil, wobei sich kein Defensivakteur der Hausherren für den Niederländer verantwortlich fühlte. Dessen folgende Flanke versenkte Polter sicher in den Maschen (29.).
In der Folge bestimmten die Kiez-Kicker wieder den Spielfluss, ohne aber große Torgefahr auszustrahlen. So ging es mit dem 1:1 in die Pause, aus den Kabinen kam S04 dann mit viel Druck. Keine Minute nach dem Wiederanpfiff verpasste Polter den Treffer zum 2:1 (46.). Doch auch St. Pauli strahlte nach dem Seitenwechsel mehr Gefahr aus, Saad traf aus der Distanz allerdings nur den Pfosten (48.).
Hartel ist erneut zur Stelle - Kalas Eigentor setzt den Schlusspunkt
Die Partie war nun völlig offen, doch die Hausherren zeigten sich deutlich effizienter. Wieder war es Hartel, der nach einer Ablage von Eggestein zum Abschluss kam und den Ball mit Hilfe des Innenpfostens zur erneuten Führung für St. Pauli im Tor unterbrachte (57.). Der erneute Schock für S04, das sich aber um eine schnelle Antwort bemühte. Kabadayi und Polter konnten zwei Großchancen allerdings nicht verwerten (61./64.).
Abgemeldet war aber auch St. Pauli nicht, Hartel sorgte erneut für Gefahr. Nachdem sein Pass ins Zentrum abegblockt wurde, nahm der Kapitän der Hausherren die Kugel direkt, Langer parierte diesen Versuch allerdings mit einer schönen Parade (68.).
In den Schlussminuten warf Schalke noch einmal alles nach vorne, mit Topp kam unter anderem ein zweiter Stoßstürmer in die Partie. Eine Schlussoffensive der Gäste blieb aber trotz der zahlreichen Verstärkungen auf dem Feld aus, stattdessen trafen die Gäste noch einmal. Der eingewechselte Kalas lenkte eine Flanke von Boukhalfa unglücklich ins eigene Tor - die Entscheidung (90. + 2).
So konnten die Hausherren den dritten Saisonsieg sowie den zumindest vorübergehenden Sprung auf den zweiten Tabellenplatz feiern. Für Schalke stand dagegen die vierte Niederlage in diesem Jahr - und die dritte im vierten Auswärtsspiel. St. Pauli reist am nächsten Spieltag am Samstag (20.30 Uhr) zur Berliner Hertha. Schalke ist ein weiteres Mal auswärts gefordert und ist am Freitag (18.30 Uhr) zu Gast in Paderborn.
