Der letzte Auftritt des 1. FC Magdeburg vor der Länderspielpause war Wasser auf die Mühlen derer, die sich am heiteren Offensivfußball erfreuen. Nach dem 6:4-Spektakel gegen Hertha BSC ging es für das Team von Christian Titz nun auf Schalke gegen den zweiten kriselnden Bundesliga-Absteiger.
6. SPieltag - 2. bundesliga
S04-Trainer Thomas Reis musste nach dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden auf seinen Kapitän Terodde (muskuläre Probleme) verzichten, für ihn startete Polter im Angriff. Außerdem erhielt Murkin den Vorzug vor Kozuki. Auch bei den Gästen standen zwei neue Akteure auf dem Rasen. Für die verletzten El Hankouri (Muskelbündelriss) und Elfadli (Bänderzerrung) begannen Nollenberger und Condé.
Magdeburg spielt Schalke an die Wand
Schalke begann ordentlich, doch eine kurze Spielunterbrechung wegen pyrobedingter Nebelschwaden bremste die Knappen etwas aus. Danach wurde Magdeburg rasch tonangebend. Und nach einem Fehler von Mohr stellte der geistesgegenwärtige Gnaka auf 1:0 (16.).
Ein Treffer, der die Gastgeber kurzzeitig richtig schocken sollte. Bei Schalke lief in dieser Phase gar nichts zusammen. Magdeburg blies zum Angriff, Schuler scheiterte noch am wenig später verletzungsbedingt ausgewechselten Müller, Gnaka machte es in den Nachwehen dieser Szene besser und traf nach Ablage von Ceka zum zu diesem Zeitpunkt hochverdienten 2:0 (27.).
Nach Pfiffen der Fans: S04 dreht vor der Pause auf
Die Sachsen-Anhalter blieben dann zunächst im Vorwärtsgang, was der Schalker Anhang mit Pfiffen quittierte. Reis reagierte noch vor der Pause und brachte für den schwachen Mohr Kabayadi, der der S04-Offensive sofort Leben einhauchte. Plötzlich erspielten sich die Königbslauen eine Chance nach der anderen. Polter markierte den Anschlusstreffer (40.). Auch der Ausgleich lag in der Luft, blieb Schalke aber verwehrt.
Nach dem Seitenwechsel brauchte das Spiel dann ein wenig, um Fahrt aufzunehmen. Von Magdeburg kam wenig, Schalke näherte sich dem Ausgleich an. Polter stolperte zunächst eine Kabayadi-Hereingabe in die Arme von Reimann (57.). Dann störte Tempelmann erfolgreich den gegnerischen Spielaufbau, legte quer zu Murkin, der den Ball trocken zum 2:2 in die Maschen schweißte (62.).
Wilder Schlagabtausch auf Schalke
Das Spiel kannte inzwischen nur noch eine Richtung. Doch mitten in die Schalker Drangphase traf dann wieder der FCM, der davon profitierte, dass die Hintermannschaft des Revierklubs unsortiert war. Ceka bediente den gerade erst eingewechselten Krempicki, der Langer mit seinem Schuss keine Abwehrchance ließ (67.).
Die Arena verstummte für den Moment, allerdings nicht lange. Denn ein direkt verwandelter Freistoß von Ouwejan besorgte das verdiente 3:3 (69.), dem Ouedraogo beinahe zwei Minuten später den nächsten Streich folgen ließ. Aber sein Geschoss striff bloß die Oberkante der Latte (71.).
Polter trifft vom Punkt - Langer hält den Sieg fest
Dann kam es im Magdeburger Sechzehner zum Zweikampf zwischen Polter und Heber, wobei der FCM-Innenverteidiger seinen Gegenspieler ohne Chance auf den Ball fest umklammerte und so zu Fall brachte. Schiedsrichter Michael Bacher zeigte auf den Punkt und schickte obendrein Heber mit glatt Rot vom Rasen. Polter ließ sich aus elf Metern nicht zweimal bitten und verwandelte zum 4:3 (79.).
Das sollte auch der Endstand sein. Zwar mühten sich die Gäste noch einmal zu Offensivaktionen in Unterzahl. Wirklich gefährlich wurde es aber nur einmal. In buchstäblich letzter Sekunde kratzte Schalkes Ersatzkeeper Langer einen Kopfball nach einer Magdeburger Ecke von der Linie (90.+8) - und hielt so den Sieg fest.
Für den FC Schalke 04 steht am Samstagabend (23.09., 20.30 Uhr) bereits das nächste Topspiel beim FC St. Pauli an. Die Magdeburger treffen schon am Freitag (22.09., 18.30 Uhr) auf den SC Paderborn.