Bei den Kiez-Kickern von Trainer Ewald Lienen standen im Vergleich zum jüngsten 2:1 beim Karlsruher SC Ziereis und Choi anstelle von Sobiech (Bluterguss in der Wade) und Halstenberg (Zerrung im Hüftbeugerbereich) von Beginn an auf dem Feld.
Fohlen-Coach Lucien Favre setzte im ersten Pflichtspiel der Saison auf Zugang Stindl auf der Doppelsechs neben Xhaka sowie Raffael und Drmic in vorderster Front.
Gefordert waren die Gladbacher aber erst einmal in der Defensive. St. Pauli legte von Beginn an hohes Tempo vor, wirkte frisch und gut eingestellt. Choi machte auf links ordentlich Dampf, fand mit zwei scharfen Hereingaben Stürmer Thy in der Mitte aber nicht (4., 10.). Die Borussen hingegen brauchten ein paar Minuten, um sich zu sortieren, nutzten dann aber beinahe die erste ungeordnete Situation in der Abwehr der Hamburger: Raffael fackelte nicht lange und zog nach Vorlage von Johnson direkt von rechts ab. Himmelmann boxte das Leder links weg (7.).
DFB-Pokal, 1. Runde Montagsspiele
Nach einer stürmischen Anfangsphase ließen die Hausherren etwas nach, spielten nicht mehr ganz so aggressives Pressing. Die Defensive der Hanseaten hatte den Angriff des Champions-League-Starters aber meist gut im Griff. Torabschlüsse blieben so zunächst aus.
Nach einer halben Stunden schienen gerade die Gäste besser in die Partie zu kommen, Drmic prüfte aus 18 Metern Himmelmann (30.). Da schlug der FC St. Pauli in der 33. Minute zu: Nach einem Fehlpass von Xhaka im Spielaufbau behauptete Alushi den Ball, über links landete dieser bei Sobota. Der legte zurück auf Rzatkowski, der dann den Hammer auspackte und das Leder aus 20 Metern wuchtig mit links ins linke Toreck jagte - 1:0. Die Borussen wirkten komplett von der Rolle und waren nach 45 Minuten froh, dass es nur 0:1 stand.
Doppelschlag der Fohlen-Elf
Ausgleich durch den Neuen: Ex-Hannoveraner Lars Stindl fügt sich gleich gut ein in Gladbach. Picture Alliance
Nach Wiederanpfiff allerdings spielte plötzlich eine völlig andere Gladbacher Mannschaft - auch wenn personell alles beim Alten blieb. Die Favre-Elf wirkten agiler, mit mehr Zug zum Tor, willig, gierig. Zuerst rettete Himmelmann gegen Johnson (49.), dann rutschte Stindl das Leder über den Schuh (53.).
Nur eine Minute später machte es der Zugang aber besser: Traoré setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und sah Stindl im Zentrum. Der zog aus zehn Metern ab. Ziereis grätschte dazwischen, fälschte noch unglücklich ab - 1:1. Nun waren die Fohlen heiß gelaufen. Und Traoré wirbelte auf dem rechten Flügel nach Belieben. In der 56. Minute zog er nach innen, spielte Doppelpass mit Stindl und vollstreckte selbst sehenswert von der Strafraumgrenze zum 2:1.
Zuckerpass von Raffael
Und selbst das war es noch nicht. Über Wendt und Johnson auf links flog die Kugel viel zu schnell für die Hamburger Abwehr in die Gefahrenzone. Dort feuerte Raffael aus zwölf Metern halblinker Position. Noch konnte Himmelmann reagieren, parierte aber nach vorne weg. Dort stand Stindl, der den Ball aus 15 Metern zum 3:1 versenkte (67.). St. Pauli schien geschlagen.
Die Hamburger jedoch steckten nicht auf. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Rzatkowski, Nehrig und der eingewechselte Verhoek verpassten aber, mit einem Anschlusstreffer wieder für Spannung zu sorgen (75., 76., 80.). Dann machte der eingewechselte Hazard aus Sicht der Fohlen den Deckel drauf: Nach Zuckerpass von Raffael vollstreckte er eiskalt zum 4:1.
Für St. Pauli geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in der 2. Liga weiter: Der Kiez-Klub spielt dann zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth. Mönchengladbach startet tags zuvor am Samstag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund in die neue Bundesligasaison. Die zweite Runde des DFB-Pokals wird bereits am Freitagabend nach dem Auftakt zwischen dem FC Bayern München und dem Hamburger SV in der Beletage ausgelost.