Arminia-Coach Norbert Meier nahm im Vergleich zum torlosen Remis gegen den FSV Frankfurt einen Wechsel vor: Mast rutschte für Görlitz in die Startelf.
Herthas Cheftrainer Pal Dardai setzte im ersten Pflichtspiel der neuen Saison auf einen einzigen Neuen von Beginn an: Darida, der Ex-Freiburger durfte gleich im Mittelfeld ran. Zugang Weiser (Innenbandanriss im Knie) hingegen musste verletzt passen. Da Allagui (Kreuzbandzerrung) und Schieber (Aufbautraining nach Knorpeloperation) fehlten, war im Sturm Kalou erste Wahl.
Wie erwartet konnte der Stürmer zunächst aber nicht für die großen Ausrufezeichen sorgen. Die Ostwestfalen standen tief und kompakt in der Defensive, überließen der "Alten Dame" das Kommando. Die hatte mit der gut sortierten Bielefelder Abwehr ihre liebe Mühe.
DFB-Pokal, 1. Runde Montagsspiele
Von Beginn an entwickelte sich so ein chancenarmes, kampfbetontes Spiel. Klos holte sich bereits in Minute zwei die erste Gelbe Karte ab. Erstmals im Strafraum passierte nach neun Minuten etwas: Hegeler kam allerdings nicht mehr entscheidend per Kopf an einen Plattenhardt-Freistoß heran. Hesl war nicht gefordert.
Auf der Gegenseite war Hertha-Keeper Kraft nahezu beschäftigungslos. Nur einmal musste er aus seinem Gehäuse sprinten, klärte die Situation im Sechzehnmeterraum aber vor dem allein aufs Tor zulaufenden Müller (28.). Das war dann auch die einzige wirklich brenzlige Situation vor dem Gäste-Kasten. Wenig überraschend ging es torlos in die Pause.
"Alte Dame" überrascht
Lange hielten die Bielefelder samt Julian Börner (re.) Berlins Salomon Armand Kalou in Schach. Doch dann traf der Stürmer zum 1:0. Picture Alliance
Nach Wiederanpfiff drehte die Hertha plötzlich ohne Vorwarnung auf: Zuerst steckte Kalou stark durch auf Stocker, der die Ballannahme im Strafraum vertändelte (47.). Nur eine Minute später prüfte der Schweizer Hesl aus acht Metern - mit besserem Ende für den Keeper, der sich zusehends in den Mittelpunkte spielte.
Eine Glanztat vollbrachte der Ex-Fürther in der 49. Minute: Darida zirkelte den Ball von links ins Zentrum, Langkamp köpfte aus fünf Metern wuchtig in die Mitte aufs Tor. Hesl riss die Arme hoch und parierte in höchster Not. Kurz darauf hatten die Hausherren Glück, als Kalou nach Vorlage von Hegeler die Riesenchance noch vergab. Mast hatte den Angreifer wenige Meter vor der Linie entscheidend am Abschluss gestört (59.).
Entscheidung auf dem Kopf
Auch auf der Gegenseite wurde der Schlussmann langsam warm. Zuerst hielt Kraft gegen Schütz (65.), dann lenkte er einen Hemlein-Schuss um den Pfosten (68.). Die Arminia wurde mutiger. Und genau in dieser Phase schlug die "Alte Dame" zu: Plattenhardt eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und leitete weiter auf Schulz. Der gerade erst Eingewechselte legte quer auf Kalou, der das Leder in Minute 73 nur noch über die Linie drücken musste - 1:0.
Anschließend hatte Kalou sogar noch die Möglichkeit, mit dem 2:0 alles klar zu machen. Doch der Kopfball des Angreifers nach Flanke von Pekarik prallte so vor dem Tor auf den Boden auf, dass die Kugel übers Ziel drüber flog (82.). Kurz darauf machte es Zugang Darida besser: Nach Vorarbeit des eingewechselten Haraguchi vollstreckte er mit links zum entscheidenden 2:0. Sein Debüt-Tor brachte den Berlinern den Sieg.
Die Bielefelder treffen am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) auf den MSV Duisburg. Die Berliner sind einen Tag zuvor (15.30 Uhr) beim Bundesligastart zu Gast in Augsburg. Bereits am Freitagabend wird die zweite Pokal-Runde nach dem Bundesliga-Auftaktspiel zwischen dem FC Bayern und Hamburg ausgelost.