Pauli-Coach Dietmar Demuth musste auf eine Reihe von anlaufenden und abgelaufenen Sperren reagieren und sein Team nach dem unglücklichen 1:1-Remis gegen Dortmund auf zwei Positionen umstellen: Kientz und Rath kehrten nach ihren Gelb-Sperren zurück, dafür blieben der Rot-gesperrte Meggle und Marcao draußen. Der Freiburger Trainer Volker Finke musste nach dem 2:2-Unentschieden gegen Leverkusen auf den verletzten Willi verzichten und nahm dafür Zkitischwili in die Anfangsformation.
Die Ausgangslage war für beide Teams klar. Nur Punkte zählten, um den Abstiegsstrudel zu entkommen und das rettende Ufer zu erreichen. Von Beginn entwickelte sich daher ein kämpferisches Spiel, wobei Freiburg zunächst auf Sicherung bedacht war und sich weit in die eigene Hälfte zurückzog. Die Hamburger dagegen machten schon im Mittelfeld die Räume eng, so dass die Breisgauer Probleme hatten, ihr Spiel in Ruhe aufzuziehen. Das Ergebnis war ein Spiel, das sich hauptsächlich im Mittelfeld abspielte. Vor den Toren spielte sich dagegen wenig ab. St. Pauli war das etwas aktivere Team und kam vor allem nach Standardsituationen zu Chancen: Zwei Mal scheiterte Stanislawski nach Freistößen (30. und 41.), und in der Nachspielzeit waren es Held und Gibbs, die beide nach einem Eckstoß von Rath den Ball nicht im Tor unterbrachten. Kurz zuvor hatte Freiburg seine gefährlichste Aktion: But zirkelte einen Freistoß knapp am rechten Tordreieck vorbei (43.). Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchten die Freiburger früher zu stören. Dennoch war St. Pauli die Mannschaft, die mit viel Engagement mehr Druck machte. Wieder ergaben sich gute Chancen, die zunächst allesamt ungenutzt blieben. Patschinski war es schließlich vorbehalten, die verdiente Führung zu erzielen: Er setzte sich geschickt im Strafraum durch und vollendete mit einem trockenen Linksschuss unhaltbar für Golz ins linke Eck (57.). Die Kiez-Kicker ließen auch in der Folgezeit nicht locker und drückten auf die Vorentscheidung. Chancen dazu gab es genügend, wie etwa durch Rath, der alleine vor Golz scheiterte (74.). Wer auf ein Aufbäumen der Breisgauer wartete, wurde enttäuscht. Ohne Mumm und ohne Konzept schafften sie es nicht , die Hamburger ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Unrühmlicher Höhepunkt und symptomatisch für die Freiburger Leistung war die Rote Karte, die Ramdane nach grobem Foulspiel an Kientz sah (82.). St. Pauli fuhr verdiente Punkte gegen den Abstieg ein. Die Hamburger erarbeiteten sich den Sieg durch hohen kämpferischen Einsatz und viel Zug nach vorne. Die Freiburger dagegen waren in allen Belangen unterlegen und enttäuschten auf ganzer Linie.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend