St. Paulis Trainer Markus Kauczinski veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Auswärtserfolg in Magdeburg auf zwei Positionen: Rechtsverteidiger Zander fiel mit einer Knöchelverletzung aus. Für ihn begann Dudziak. Neudecker ersetzte außerdem Sobota (Bank).
Darmstadts Coach Dirk Schuster tauschte im Vergleich zum 1:0-Auftaktsieg gegen Paderborn nur einmal Personal aus: Der nach seiner Sperre spielberechtigte Neuzugang Heller (Bundesliga-Rot am 32. Spieltag im FCA-Dress) startete von Anfang an und ersetzte Mehlem (Bank).
Munterer Beginn mit Chancen auf beiden Seiten
Bei besten Bedingungen und in stimmungsvollem Rahmen ging es im Millerntor-Stadion mit hoher Intensität zur Sache. Den Ton gaben in der Anfangsphase die Hausherren an, die in ihrer 4-1-4-1-Formation immer wieder durch das Zentrum den Weg auf die Außenbahnen suchten und auch die ersten Chancen hatten: Buchtmann gab in der 4. Minute einen ersten Warnschuss ab, den Heuer Fernandes aber mühelos aufnahm. In der 11. Minute zog Allagui an Franke vorbei, sein Zuspiel auf Neudecker kam aber nicht an. Wesentlich gefährlicher wurde es weitere sechs Minuten später, als Flum mit einer Direktabnahme aus dem Rückraum das Tor nur knapp verfehlte (17.). Wenig später stand der Mittelfeldmann wieder im Fokus. Diesmal setzte er einen Kopfball nach Möller-Daehli-Flanke um Zentimeter zu hoch an (26.).
Vor dieser Großchance war es Darmstadt gelungen, das Spiel etwas ausgeglichener zu gestalten. Bei den Lilien ging es vor allem über den rechten Flügel nach vorne, auch weil sich Dursun situativ dorthin fallen ließ und Heller mit viel Tempo für Unordnung sorgen konnte. St. Pauli verteidigte die Vorstöße allerdings gut, auch weil Avevor mehrmals nachrückte und mutig nach vorne verteidigte. Die beste Möglichkeit der Hessen resultierte daher aus einem Standard: Sulu behauptete sich gegen Avevor und Ziereis, Himmelmann jedoch lenkte den Kopfball mit einem starken Reflex über den Kasten (27.). Wenig später wehrte der Keeper auch einen unplatzierten Dursun-Schuss ab (36.). Danach tat sich bis zur Pause vor den Toren nur noch wenig.
Neudecker bricht den Bann
2. Liga, 2. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel dauerte es wenige Minuten, ehe das Spiel wieder Fahrt aufnahm - und zum ersten Tor führte. Flum bediente den aktiven und umtriebigen Möller Daehli auf dem rechten Flügel. Der Norweger wurde von Holland nicht gestellt und flankte. Sirigu tauchte auf Höhe des linken Pfostens unter der Hereingabe hindurch, weshalb Neudecker, der sich im Rücken des Lilien-Verteidigers abgesetzt hatte, unbedrängt zum 1:0 einköpfen konnte (52.). Vier Minuten später setzte der Torschütze einen Distanzversuch nur einen halben Meter zu hoch an (57.).
Darmstadt benötigte kurze Zeit, um sich von dem Rückstand zu erholen. Dann ließ Kempe mit einem Distanzschuss, der haarscharf am rechten Pfosten vorbeirauschte, den Ausgleich liegen (63.). Ansonsten blieben die Bemühungen der Hessen aber überschaubar. Vor allem Dursun hing als einzige Spitze im zweiten Durchgang häufig in der Luft. Auch die Hereinnahme von Mehlem als Bindeglied im offensiven Mittelfeld kurbelte das Offensivspiel nicht an.
Allagui scheitert kläglich - Buchtmann macht alles klar
Stattdessen hätte St. Pauli nachlegen müssen: Möller Daehli schickte Allagui mit einem Steckpass auf die Reise. Der Stürmer lief komplett frei auf Heuer Fernandes zu - brachte die Kugel dann aber in zwei Versuchen nicht im Tor unter (67.). So blieb die Partie bis zur 85. Minute zumindest vom Ergebnis her spannend - dann setzte sich Neudecker spielend einfach gegen Medojevic durch und passte quer. Vor dem Kasten musste Buchtmann nur einschieben (85.). Danach hätte Sobota sogar noch erhöhen können, traf aber nur die Latte (89.). So blieb es beim verdienten 2:0-Sieg der Hanseaten. Darmstadts Serie von saisonübergreifend zwölf Spielen ohne Niederlage fand somit ein Ende.
Beide Teams treten am kommenden Freitag um 20.45 Uhr in der 1. Runde des DFB-Pokals an. St. Pauli schlägt bei Wehen Wiesbaden auf, Darmstadt bei Ligakonkurrent Magdeburg.