Bielefelds Trainer Jeff Saibene verzichtete nach dem 1:1 in Heidenheim zum Ligastart auf personelle Änderungen.
Dagegen musste Dresdens Coach Uwe Neuhaus im Vergleich zum 1:0-Auftaktsieg gegen Duisburg einen Tausch vornehmen: Für den verletzten Kapitän Hartmann (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel) rückte Benatelli in die Startelf. Ebert übernahm die Binde.
In der Schüco-Arena bekamen die Zuschauer zu Beginn zwei motivierte und engagierte Mannschaften zu sehen, die sich ein intensives und ausgeglichenes Duell lieferten. Die Rollenverteilung dabei war eher klassisch: Bielefeld war um die Initiative bemüht und hatte den Ball häufiger, Dresden agierte eher abwartender. Defensiv gaben sich beide Kontrahenten lange Zeit kaum eine Blöße, was letztlich dazu führte, dass klare Chancen praktisch nicht zu sehen werden. Erstmals gefährlich wurde es nach elf Minuten, als Hamalainen den Ball vertändelte und dann froh gewesen sein dürfte, dass Voglsammer das nicht bestrafte.
2. Liga, 2. Spieltag
Das allein auf die starken Abwehrreihen zurückzuführen, wäre aber nur die halbe Wahrheit, denn vorne fehlten hüben wie drüben lange Zeit zündende Ideen. Dynamo kam nach einem Freistoß über Duljevic zu einer Halbchance (19.) und blieb ansonsten offensiv weitgehend harmlos. Besser stellten sich die Arminen an, die mit langen Diagonalbällen die gegnerische Dreierreihe ein ums andere Mal in die Bredouille brachten.
Ganz besonders wirkungsvoll geschah dies nach 27 Minuten: Voglsammer erlief einen halbherzigen Kopfball von Müller und hatte dann das Auge für Edmundsson. Der Färinger bedankte sich und traf gekonnt ins linke Eck - 1:0. Für die SGD kam es noch dicker: Nachdem Staude knapp verzogen hatte (30.), spielten die Hausherren einen Konter blitzsauber über Prietl, Staude und Edmundsson aus, Klos vollendete mustergültig und stellte auf 2:0 (33.).
Postwendend wäre den Sachsen beinahe der Anschluss geglückt, doch Duljevic verzog knapp (35.). Weil es auch Bielefelds Voglsammer etwas später nicht besser machte (39.) und Dynamos Röser in letzter Sekunde geblockt wurde (45.+1), blieb es bei der auch in der Höhe verdienten 2:0-Pausenführung des DSC.
Neuhaus stellt um - Berkos toller Einstand
Unzufrieden: Dresdens Linus Wahlqvist. imago
Uwe Neuhaus reagierte in der Halbzeit und brachte Nikolaou für den zweiten Durchgang. Müller blieb dafür draußen. Der Tausch ging mit einem Systemwechsel einher, denn Dresden spielte fortan mit einer Viererkette - 4-3-3 statt 3-4-3. Damit bekamen die Sachsen auch mehr Stabilität in ihr Spiel und schafften es zudem, die Begegnung wieder etwas offener zu gestalten. Koné setzte obendrein auch noch die erste Duftmarke nach dem Seitenwechsel (57.), ehe der Bielefelder Brunner verletzungsbedingt für Weihrauch ausgewechselt werden musste (62.).
Insgesamt kam das Spiel aber recht zäh daher, viele Zweikämpfe und zahlreiche Fouls führten immer wieder zu Spielunterbrechungen, der Spielfluss wurde in dieser Phase erheblich gestört. Klare Torchancen? Nicht zu sehen! Erst Voglsammers Freistoß, der nur knapp danebenging, fungierte ein wenig als Weckruf (66.). Danach wurde die Partie wieder lebhafter - zugleich aber auch hektischer. In dieser Phase feierte Arminias Neuzugang Schipplock sein Ligadebüt (70.), für die Aufreger sorgten allerdings andere: So wurde Röser in letzter Sekunde entscheidend gestört (71.), ehe Schiedsrichter Sven Jablonski zum Verdruss der Gäste ein körperbetontes Einsteigen von Börner an Koné für nicht strafstoßwürdig hielt. Sekunden danach traf Koné per Kopf nur das Außennetz (72.).
Dramatisch wurde es in der Schlussphase. Zuerst erzielte der eingewechselte Berko mit seinem ersten Ballkontakt den Anschluss (86.), ehe aus DSC-Sicht das große Zittern begann. Gleich zweimal bot sich den Gästen die Chance zum Ausgleich: Weil aber Dumic aus kürzester Distanz in Ortega seinen Meister fand (90.+1) und Nikolaou nur den rechten Pfosten traf (90.+2), retteten sich die Ostwestfalen über die Zeit.
Am kommenden Wochenende steht für beide Klubs die 1. Runde im DFB-Pokal auf dem Programm: Bielefeld tritt dabei am Sonntag (15.30 Uhr) bei Lok Stendal an, Dresden reist tags zuvor zum SV Rödinghausen (15.30 Uhr).