Im Vergleich zum 6:0-Erfolg im Qualifikationsspiel gegen Zypern Mitte September wechselte Coach Luis de la Fuente bei Spanien dreimal: Statt Gaya, Lamine Yamal (muskuläre Probleme) und Williams begannen Balde, Ferran Torres und Oyarzabal.
Bei Schottland tauschte Coach Steve Clarke im Vergleich zum letzten Länderspiel, dem 1:3 gegen England Mitte September, ebenfalls dreimal: Statt des verletzten Tierney sowie Gilmour und Adams starteten McKenna, Christie und Dykes.
Merino an den Pfosten, Robertson verletzt
Spanien begann mit viel Schwung und hätte durchaus früh in Führung gehen können: Morata steckte nach nicht viel mehr als 60 Sekunden durch für Ferran Torres, der den Ball dann aber aus zentraler Position knapp am rechten Pfosten vorbeischob (2.). Kurz darauf verfehlte Morata selbst das Tor aus spitzem Winkel nahe des rechten Pfostens (5.).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte behielt Spanien ein klares spielerischer Übergewicht, tat sich aber deutlich schwerer als in den Anfangsminuten, zu klaren Abschlüssen zu kommen. Schottland verteidigte diszipliniert mit einem engen Riegel, beginnend rund 20 Meter vor dem eigenen Tor. Ab und an gelangen den Briten zwar Entlastungsangriffe, gefährlich wurde es dabei allerdings nicht.
Wohl aber schmerzhaft - denn Kapitän Robertson prallte in der 41. Minute im Strafraum der Hausherren mit Spaniens Keeper Unai Simon zusammen und verletzte sich so schwer im Bereich der rechten Schulter, dass er noch vor der Pause gegen Patterson ausgetauscht werden musste (44.). Zuvor hatte der ehemalige Dortmunder Merino für die Iberer noch die beste Chance der ersten Hälfte besessen, scheiterte aber am Innenpfosten (35.). So ging es torlos in die Pause.
Nach der Pause brachte de la Fuente Granadas Shootingstar Zaragoza sowie Fran Garcia für Oyarzabal und Balde (46.). Auch wenn Zaragoza gleich einmal einen Warnschuss aus der Distanz abgab (49.) und Morata wenig später ein Stück am Tor vorbeischob (56.), blieb es zunächst beim Alten: Trotz spielerischer Überlegenheit ergaben sich kaum klare Abschlüsse für die Spanier.
McTominays Traumtor zählt nicht - Morata entscheidet
In der 60. Minute jubelten plötzlich die Schotten! Denn bei einem der seltenen Vorstöße der Gäste hatte Carvajal Christie gefoult - und McTominay schlenzte den Freistoß aus ganz spitzem Winkel nahe der Torauslinie wunderbar ins Tor. Doch nach Video-Check von Referee Serdar Gözübüyük wurde der Treffer revidiert, weil Hendry beim Freistoß hauchdünn im Abseits stand und zudem Unai Simon mit einem leichten Schubser behinderte.
Rund zehn Minuten später leitete Joker Jesus Navas mit einer maßgenauen Flanke das 1:0 ein, das Morata per Kopf erzielte (73.). Die Schotten schalteten prompt auf Offensive um. Adams scheiterte aus kurzer Distanz an Unai Simon (81.), Armstrongs Schuss aus sehr kurzer Distanz blockte Rodri im letzten Moment (83.). Die Entscheidung fiel letztlich in der 86. Minute als - nach leichtem Ballverlust von Hickey - zwei weitere spanische Joker zuschlugen: Der Ex-Bundesliga-Spieler Joselu bereitete den 2:0-Endstand von Sancet vor.
Für Spanien geht es in der Gruppe A bereits am Sonntag (20.45 Uhr) in einem weiteren wichtigen Spiel in Norwegen weiter. Schottlands nächste Partie ist erst das Auswärtsspiel am 16. November in Georgien.