Bundesliga

Schalke kämpft gut gelaunt gegen miese Werte an

Harter Trainingstag zum Start in die Übungswoche

Schalke kämpft gut gelaunt gegen miese Werte an

Intensive Trainingsarbeit: Frank Kramer und S04.

Intensive Trainingsarbeit: Frank Kramer und S04. picture alliance / RHR-FOTO

Die Stimmung bei den Schalkern ist gut nach den ersten beiden Spieltagen, trotzdem sind sie mit einem intensiven Trainingstag in die Wolfsburg-Woche gestartet. Schließlich müssen sie so manche Werte aufbessern, unter anderem die desaströse Zweikampfquote.

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Zwei Spiele, ein Punkt, und der auch nur dank eines Handelfmeters in der Nachspielzeit - noch vor nicht allzu langer Zeit hätte eine solche Bilanz auf Schalke eine Krise ausgelöst. Wie sehr sich die Zeiten beim Aufsteiger geändert haben, beweist auch die Stimmung zu Beginn dieser Trainingswoche. Bei der öffentlichen Übungseinheit wirkten nicht nur die Fans gut gelaunt, sondern auch die Profis. Der Eindruck trügt "absolut nicht", sagte Mittelfeldspieler Tobias Mohr. "Wir haben zwei gute Spiele gemacht, auf denen wir aufbauen können."

Wirklich?

Man muss es differenziert betrachten. Gegen den 1. FC Köln (1:3) machte der Platzverweis für Dominick Drexler den Schalkern einen Strich durch die Rechnung, sie klammern sich an die Zeit vor der Roten Karte, als sie den Kölnern durch mutigen Offensivdrang zusetzten. "Und gegen einen großen Gegner wie Gladbach konnten wir mithalten", sagt Mohr. Die Gelsenkirchener bewiesen Comeback-Qualitäten und Mentalität, das Publikum pushte sie zum 2:2.

Nach hinten raus geht die Puste aus

Aber die Schalker wissen auch ganz genau, dass vieles gar nicht gut war. Entsprechend hart verlief der erste Trainingstag in dieser Woche mit Blick auf das Spiel am Samstag beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Zwei lange Einheiten hatte Trainer Frank Kramer durchgezogen.

Unter anderem gilt es, die Fitness zu verbessern. Zwar sind die Schalker in den ersten beiden Spielen sehr viel gelaufen, gegen Gladbach als Kollektiv sogar fast neun Kilometer mehr, doch nach hinten raus geht den Königsblauen die Puste aus. Rodrigo Zalazar musste bislang in jedem Pflichtspiel ausgepowert ausgewechselt werden, auch Mohr ging gegen Köln und Gladbach jeweils vorzeitig vom Feld.

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Zweikämpfe: Auf den Spuren von Keller und Weinzierl

Absolut mies sind die Zweikampfwerte. "Auf dem Spielfeld kam mir das gar nicht so vor", sagt Mohr, aber die Zahlen sprechen Bände. Seit Beginn der Datenerfassung 2013 hatte noch nie ein Bundesliga-Team eine so schlechte Zweikampfquote nach zwei Spieltagen wie Schalke (34,7 Prozent). Zuvor lag der Negativrekord bei 41,5 Prozent (TSG Hoffenheim in der Saison 2015/16).

Die bislang schlechtesten Schalker Zweikampf-Quoten seit 2013 kamen jeweils unter einem anderen Trainer zustande: 2013/14 gegen Augsburg unter Jens Keller (36 %), 2016/17 gegen Wolfsburg unter Markus Weinzierl (36 %) und 2020/21 gegen Leipzig unter Christian Gross (36,7 %).

Auch in Sachen Ballbesitz haben die Schalker noch extrem viel Nachholbedarf. In den ersten beiden Partien kam Kramers Team jeweils auf weniger als ein Drittel (25 % gegen Köln, 32 % gegen Gladbach). Noch nie hatte Schalke seit Beginn der Datenerfassung 2013 in zwei Partien in Folge so wenig Ballbesitz.

Toni Lieto

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