Bundesliga

SPIELBERICHT

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Bei Schalke erhielt Eigenrauch den Vorzug vor Linke, um auch im Mittelfeld Akzente zu setzen, Anderbrügge kam für Nemec, weil Trainer Stevens ihm mehr Druck in der Offensive zutraute. Ergebnis: Eigenrauch hatte Emerson oder Scharping jederzeit im Griff. Akzente setzte er keine. Und Anderbrügge tat sich schwer gegen die massive Hamburger Abwehr.

St. Paulis Coach Maslo hatte Driller und Pisarew auf die Bank gesetzt, Springer ganz aus dem Kader verbannt. Dafür durften Scharping, Emerson und Stanislawski ran. Eigner rückte vor die Abwehr, kümmerte sich um Wilmots, Stanislawski nahm seinen Manndeckerposten ein. Scherz wechselte die Seite, spielte auf der rechten Außenbahn, Emerson war vorgeschobene Spitze, Scharping spielte dahinter. Ergebnis: Stanislawski stand gut, hätte mit einem Glücksschuß fast sogar ein Tor erzielt. Scharping konnte sich überhaupt nicht durchsetzen, Emerson war ein Totalausfall, hatte sogar Mühe, einfachste Bälle zu verarbeiten.

Trainer Maslo hatte seine Spieler unter der Woche zu "Betonfacharbeitern" ausgebildet: Bei Schalker Angriffen hielten sich meistens fünf Hamburger im und fünf direkt vor dem eigenen Strafraum auf, bei Bedarf wurden sogar die Außenpositionen doppelt abgesichert. Bezeichnend: Regisseur Pröpper, bester Mann auf dem Platz, hatte die meisten seiner vielen guten Szenen im eigenen Strafraum, wo er mit Übersicht und Kopfballstärke glänzte.

Spieler des Spiels

Carsten Pröpper Mittelfeld

2,5
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Spielnote

5
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Tore und Karten

Tore Fehlanzeige

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FC Schalke 04
Schalke

Lehmann3 - Thon4 , Eigenrauch4, de Kock4 - A. Müller4,5 , Büskens4, van Hoogdalem4, Anderbrügge4, Wilmots5 - Max4,5, Mulder5

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FC St. Pauli
St. Pauli

Thomforde3,5 - Dammann3, Trulsen3 , Stanislawski3 - Scherz4, Eigner4 , Sobotzik5 , S. Hanke4, C. Pröpper2,5, Scharping5 - Emerson6

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Schiedsrichter-Team

Winfried Buchhart Schrobenhausen

4
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Spielinfo
Stadion Parkstadion (Alt)
Zuschauer 37.620
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Die Schalker standen hilflos vor diesem doppelten Wall. Um in den Rücken dieser massiven Abwehr zu kommen, fehlten Ideen und Durchsetzungsvermögen. Gewonnene Dribblings, die Raum gebracht hätten, gab es ebenso wenig wie Doppelpässe oder gelungene Kombinationen - die Kreativabteilung fiel aus. Zudem setzten sich die Stürmer zwar außerhalb des Strafraums oft durch, im St. Pauli- Strafraum aber kamen sie nicht zur Geltung.

Auch die Umstellungen in der zweiten Hälfte brachten keine Wirkung: Latal löste den angeschlagenen Wilmots ab, orientierte sich als zusätzlicher Angreifer nach vorn. Und Nemec, bereits zur Pause für Müller gekommen, fiel zwar wie immer durch Einsatz und Kampfgeist auf, brachte aber nicht die erhoffte Wirkung durch gewonnene Dribblings.

So blieben die Schalker nur bei Standardsituationen gefährlich - und hatten dabei Pech, als Thons 20-Meter-Freistoß nur die Querlatte traf. St.Pauli trug zur Belebung des Spiels nichts bei - auch Driller, der für Emerson kam, fiel nicht durch Offensivaktionen auf - verdiente sich mit konzentrierter Abwehrleistung dennoch den Punktgewinn gegen harmlose Schalker.

Es berichten Dirk Westerheide und Robin Halle