Schalkes Trainer Roberto di Matteo war nach dem 2:2 bei Hertha BSC zu einem Wechsel gezwungen: Kapitän Höwedes fehlte nach seiner fünften Gelben Karte. Ayhan sprang für ihn in die Bresche.
Leverkusens Coach Roger Schmidt rotierte hingegen im Vergleich zur 2:3-Niederlage nach Elfmeterschießen bei Atletico Madrid , die das Aus in der Königsklasse bedeutete, auf vier Positionen: Toprak, Bender, Calhanoglu und Drmic saßen allesamt auf der Bank. Dafür in die Startelf rückten Papadopoulos, Rolfes, Brandt und Kießling.
Stückwerk im Top-Spiel
Auf Schalke stieg das Sechs-Punkte-Spiel um den Champions-League-Startplatz. Zwei der besten Mannschaften der Bundesliga wollten sich messen, doch anfangs war vor allem offensiv auf beiden Seiten noch viel Stückwerk zu sehen.
Der 26. Spieltag
Die erste Torchance resultierte dementsprechend aus einem gegnerischen Fehler: Castro und Papadopoulos schafften es am Fünfmeterraum nicht, die Kugel wegzuschlagen, sodass dem "Hunter" das Leder direkt vor die Füße fiel. Der Stürmer zog sofort ab. Leno parierte großartig (12.). Auf der Gegenseite lenkte Wellenreuther einen Bellarabi-Schuss um den linken Pfosten (13.).
Höchststrafe für Sané
Anschließend kontrollierte die Werkself zunehmend die Partie, ohne aber wirklich Gefahr auszustrahlen. Nach einer guten Ecke von Castro köpfte Kießling harmlos direkt auf Wellenreuther (34.). Eine Minute später zappelte die Kugel trotzdem im Netz: Rolfes schickte Bellarabi auf der linken Seite mit einem gut getimten Schnittstellenpass. Aus spitzem Winkel netzte der Mittelfeldmann aus sieben Metern mit rechts klasse ein - auch weil Wellenreuther (zu) früh auf den Knien war. Die Knappen machten vor dem Pausenpfiff nur noch durch einen frühen Wechsel auf sich aufmerksam: Trainer di Matteo verpasste Youngster Sané die Höchststrafe, nahm ihn vom Platz und brachte Boateng (42.).
Jubeltraube nach dem 1:0: Karim Bellarabi wird nach seinem Tor von den Kollegen geherzt. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte auch Bayer-Coach Schmidt zwei Neue: Die geschonten Calhanoglu und Toprak ersetzten Son und Papadopoulos (46.). Doch bevor die Wechsel Wirkung zeigen konnten, brannte es vor Leno lichterloh: Nach einer Boateng-Flanke ging Fuchs volles Risiko und nahm den Ball volley. Leno war geschlagen. Aber das Leder sauste Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (51.).
Rückpass? Nein!
Kurz darauf die nächste Schrecksekunde: Boateng nahm das Spielgerät super nach einem hohen Zuspiel kurz vor der Torauslinie an und brachte es ins Zentrum. Toprak versprang die Kugel so, dass sie in den Armen von Leno landete. Rückpass? Schiedsrichter Peter Gagelmann sagte: nein (54.). Leverkusen war nun zunehmend unter Druck und defensiv derart beschäftigt, dass im Angriff wenig bis gar nichts mehr zusammenlief.
Doch in der Abwehr ließen die Gäste wenig wirklich gefährliche Angriffe zu, sodass den Knappen in der Schlussphase die Zeit davon lief. Leverkusen wiederum bekam immer mehr Raum zum Kontern. In der 79. Minute hinderte Ayhan Bellarabi elfmeterreif am Abschluss (79.), kurz darauf schickte dieser die Kugel freistehend vor Wellenreuther in die Wolken (83.). Auf der Gegenseite gab es nach einem Handspiel von Hilbert Diskussionen, der Referee gab allerdings keinen Elfmeter (82.).
In der Nachspielzeit hatte Castro noch das 2:0 auf den Fuß, scheiterte aus kurzer Distanz aber an Wellenreuther (90.+2). So mussten die Gäste bis zum Schluss um den Dreier im Sechs-Punkte-Spiel zittern. Doch die Hausherren kamen nicht mehr gefährlich zum Abschluss. Es blieb beim Sieg der Werkself, die nun Kurs auf die Champions-League-Saison 2015/16 nimmt.
Nach der Länderspielpause geht es für den FC Schalke 04 am Sonntag, den 5. April, um 15.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg weiter. Einen Tag zuvor (15.30 Uhr) spielt Leverkusen vor heimischer Kulisse gegen den Hamburger SV.