Unbändige Freude: Schalkes Jones freut sich über seinen ersten Saisontreffer. picture-alliance
Schalkes Trainer Fred Rutten verzichtete nach der 0:1-Pokalpleite in Mainz auf Bordon und Engelaar, die sich mit einem Platz auf der Bank begnügen mussten. An ihrer Stelle spielten Höwedes und Rakitic. Kölns Coach Christoph Daum tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Bielefeld einmal: Der nach auskurierten Kniebeschwerden wieder einsatzfähige Mohamad ersetzte McKenna in der Innenverteidigung.
Schalke erwischte den besseren Start und erspielte sich klare Feldvorteile, agierte aber im Angriff zu statisch und konnte sich zunächst gegen defensiv hervorragend stehende Kölner nicht entscheidend durchsetzen. Halbwegs gefährlich wurde es jedoch nach Standards, Farfan schoss aber rechts vorbei (4.), und Rakitics Schuss aus 16 Metern wurde von Matip geblockt (16.).
Der 23. Spieltag
Die Geißböcke waren primär auf eine stabile Defensive bedacht und lauerten auf Konter. Diese wurden aber zu zaghaft ausgespielt, so dass Schalkes Schlussmann Neuer bis dato einen ruhigen Abend verlebte. Erst nach 25 Minuten wurde es für die Königsblauen brenzlig: Ein abgefälschter Novakovic-Freistoß ging nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei.
Drei Minuten später fiel auf der Gegenseite unter gütiger Mithilfe der Glücksgöttin Fortuna das Tor: Ohne zu schauen überlupfte Sanchez mit der Hacke (!) seinen Gegenspieler. Der Ball landete bei Rakitic, der auf Jones ablegte. Der 27-Jährige jagte das Leder schließlich von der Strafraumgrenze aus ins linke untere Eck.
Die Führung flößte den Knappen Selbstvertrauen ein. Die Rutten-Elf spielte nun abgeklärter und strahlte im Vergleich zu den sichtlich verunsicherten Rheinländern deutlich mehr Ruhe aus, verpasste es aber ein weiteres Tor nachzulegen. Kurz vor der Pause scheiterte Kuranyi aus bester Position an Kölns Schlussmann Mondragon, überwand den Kolumbianer aber im zweiten Versuch. Der Stürmer nahm dabei aber seine linke Hand zu Hilfe, so dass Referee Günther Perl den Treffer nicht anerkannte (42.).
Zittern bis zum Schluss
Schuss ins Glück: Schalkes Jones trifft zum 1:0. picture-alliance
Ohne personelle Neuerungen ging es nach der Pause weiter, dafür mit aktiveren Gästen. Die Daum-Elf suchte den Ausgleich, zeigte aber mangelnde Ideen im Spielaufbau. Häufig wurden weite und hohe Bälle auf Novakovic geschlagen, die aber für die S04-Defensive kein Problem darstellten. So sorgten auf Kölner Seite weiterhin ausschließlich Standards für Gefahr. Doch Petit scheiterte aus 40 Metern an Schalkes Schlussmann Neuer (56.), und Mohamad verpasst aus zwei Metern eine verlängerte Freistoßflanke nur um Haaresbreite (62.).
Die Königsblauen zogen sich zunehmend zurück und verteidigten den knappen Vorsprung, blieben aber über kontrollierte Konter brandgefährlich. Es war ein Spiel auf Messers Schneide. S04-Coach Fred Rutten unterstrich die defensive Ausrichtung noch mit der Hereinnahme von Innenverteidiger Bordon, der für Offensivspieler Rakitic kam. Köln fand überhaupt kein Mittel gegen dieses Bollwerk, das es gut verstand, den Ball weit vom eigenen Strafraum fernzuhalten.
Kölns Trainer Christoph Daum reagierte und läutete mit der Hereinnahme von Ishiaku und dem kopfballstarken McKenna die Schlussoffensive ein. Die Rheinländer riskierten nun viel, drückten die sichtlich zittrigen Platzherren weit in die eigene Hälfte und hätten durch Mohamad ausgleichen können. In der Nachspielzeit hatte der Verteidiger die große Chance. Doch er scheiterte an der guten Reaktion von S04-Keeper Neuer, der den knappen Sieg sicherte (90.+3).
Schalke ist bereits am kommenden Freitag wieder gefordert. Dann geht es nach Wolfsburg zum VfL. Köln dagegen darf am Samstag vor eigenem Publikum gegen die Borussia aus Mönchengladbach ran.