Der Bundesliga-Flair, der am Sonntag durch die Veltins-Arena waberte, war nicht von der Hand zu weisen. Insgesamt neun Meisterschaften fanden sich immerhin im Absteiger-Duell zwischen Schalke und Hertha BSC in der Gelsenkirchener Arena ein. Im Hier und Jetzt allerdings war davon nicht viel zu sehen. Die Angelegenheit begann zäh, beide Mannschaften waren in erster Linie darauf aus, Fehler zu vermeiden.
Prevljak sticht kurz vor der Pause
Bis es nennenswerte Torannäherungen gab, dauerte es fast 30 Minuten. Dann zahlten sich zwei der sechs Wechsel von Schalkes Interimstrainer Matthias Kreutzer nach der 1:3-Niederlage in Paderborn beinahe aus: Karaman bediente Drexler, der freistehend im Sechzehner leicht wegrutschte und verzog (26.). Zusätzlich zu den beiden Offensivkräften, die für Lasme und Ouedraogo begonnen hatten, waren auch Matriciani, Tempelmann und der zuvor suspendierte Baumgartl in die Startelf gerückt.
Schalkes Keeper Heekeren, den Kreutzer darüber hinaus etwas überraschend für Langer im Kasten debütieren ließ, musste derweil noch länger auf Beschäftigung warten. Dann aber bügelte er binnen weniger Minuten erst einen großen Schnitzer Ouwejans aus (34.), ehe er sich Prevljak geschlagen geben musste. Der Bosnier hielt das Bein in eine abgefälschte Reese-Hereingabe und verlängerte das Leder zum 1:0-Halbzeitstand für Hertha in die Maschen (41.).
Heekeren patzt beim Debüt
Im zweiten Durchgang sah Hertha-Coach Pal Dardai, der im Vergleich zum 1:2 gegen St. Pauli auf Dudziak (Mittelfuß) und Winkler (Erkältung) verzichten musste, dann früh die vermeintliche Vorentscheidung: Dardai schickte Reese auf die Reise, der Matriciani tunnelte und unter großer Mithilfe von Heekeren zum 2:0 einschoss (52.). Ein Tor, auf das Königsblau vielleicht auch deshalb zunächst keine Antwort fand, weil der offensivstarke Ouwejan durch die neu aufgebotenen Zeefuik und Kenny deutlich eingeschränkt wurde.
2. Bundesliga, 9. SPieltag
Matthias Kreutzer reagierte darauf mit zwei offensiven Wechseln, die sich umgehend bemerkbar machten. Keine fünf Minuten stand Joker Lasme auf dem Platz, da vergab er frei vor Ernst die große Chance auf den Anschluss (62.). Eine Szene, nach der die Gastgeber Hoffnung schöpften und drängender wurden.
Alu-Treffer, Anschluss, Ampelkarte
Allerdings folgten daraus Räume für Hertha, welche die Hauptstädter beinahe durch Scherhant und Niederlechner nutzten, die in derselben Szene zunächst am Pfosten und dann an Baumgartl scheiterten, der den fast sicheren dritten Treffer soeben noch verhinderte (73.).
Mit 2:0 für die Gäste ging es in eine wilde Schlussphase, in der Schalke durch Murkins Distanzschuss (74.) und Teroddes Lattentreffer erst anklopfte, ehe Kabadayi (79.) einen Pass Karamans zum 1:2 veredelte (80.).
Fünf Minuten später erwies der Vorlagengeber seinen Farben dann einen Bärendienst: Sekunden nachdem Kenny die Kugel an den Pfosten geknallt hatte, legte der verwarnte Karaman den Engländer von hinten und sah die Ampelkarte. Zwar warfen die Knappen auch in Unterzahl weiterhin alles nach vorne, mehr als ein Versuch Ouedraogos, den Ernst entschärfte (90.+1), gelang aber nicht mehr.
Wohl mit einem neuen Trainer trifft Schalke 04 nach der Länderspielpause im BBBank Wildpark auf den Karlsruher SC (22. Oktober, 13.30 Uhr). Hertha BSC gastiert zeitgleich beim 1. FC Nürnberg.