Nach der Entlassung von Thomas Reis nahm am Freitagabend Interimscoach Matthias Kreutzer auf der Schalker Bank Platz und veränderte die Anfangself der kriselnden Königsblauen nach dem 1:3 bei St. Pauli auf drei Positionen: Der nach seiner Trainerkritik weiterhin suspendierte Baumgartl wurde durch Kalas (Startelfdebüt) ersetzt, außerdem begannen Ouedraogo und Lasme für Tempelmann und Kabadayi.
Die Gäste erwischten einen guten Start gegen einen von Trainer Lukas Kwasniok nach dem 1:1 in Magdeburg auf einer Position (Klaas für Ansah) veränderten SC Paderborn. Mit hohem Druck setzte man die Ostwestfalen früh unter Druck und erzwang Fehlpässe vor dem Paderborner Tor, wusste dieser allerdings nicht in gefährliche Abschlüsse umzumünzen.
Schalke startet druckvoll - Paderborn an die Latte
Paderborn benötigte derweil gut 15 Minuten, um in die Partie zu finden, erlangte dann aber mehr und mehr die Spielkontrolle. Beinahe aus dem Nichts verpasste Grimaldi nach Klaas' Flanke die Führung, scheiterte aber an der Latte (17.), im Anschluss ließ man die von der Schalker Hintermannschaft im Umschaltspiel gewährten Räume ungenutzt.
Felix Platte köpfte kurz vor der Pause zur Führung ein. IMAGO/Ulrich Hufnagel
Erst als Schalke die Spielkontrolle zunehmend wiedererlangte, gefährliche Abschlüsse aber weiterhin vermissen ließ, belohnte sich der SCP - nach sieben Spieltagen wie Schalke im Tabellenkeller der 2. Bundesliga feststeckend - für einen souveränen Auftritt. Einen Konter über den auffälligen und von S04 nicht zu bändigenden Muslija vollendete Ex-Schalker Platte per Kopf nach maßgenauer Flanke von Klaas zur Pausenführung (42.).
Aus der kamen die Schalker mutig und sorgten mit Steckpässen für Betrieb vor dem Paderborner Tor. Die beste Chance ergab sich für Polter aus Abseitsposition (47.), davon abgesehen hielten die Gastgeber dem Druck stand - und schlugen den Schalkern abermals ein Schnippchen.
Muslija erst vom Punkt, dann mit Maßarbeit
Bei einem Konter verpassten die Schalker Zweikampf um Zweikampf, sodass Brunner schließlich im Strafraum zum Foul gegen Grimaldi griff. Den anschließenden Elfmeter versenkte Muslija trocken zur 2:0-Führung - ein Nackenschlag für die Königsblauen (53.).
2. Bundesliga, 8. SPieltag
Die liefen im Anschluss zwar noch einmal für gut zehn Minuten an und setzten die Paderborner mit zwei frischen Kräften (Tempelmann und Kabadayi für Seguin und Ouwejan) unter Druck, blieben dabei aber weiterhin ohne zwingende Abschlussgelegenheiten.
Mit einem weiteren Doppelwechsel (Mohr und Drexler für Lasme und Ouedraogo) wollte Kreutzer noch einmal eine Schippe drauflegen, stattdessen fand dadurch Paderborn zurück in die Spur - und setzte endgültig den Deckel drauf. Ein weiterer sauberer Konter landete bei Muslija, der den Ball zum Doppelpack ins Netz zirkelte (76.).
Kabadayi betreibt Ergebniskosmetik
Die endgültige Entscheidung - Schalke gab sich geschlagen und fand nicht mehr vor das gegnerische Tor, Joker Conteh ließ derweil eine höhere Paderborner Führung aus (87.). Den Schlusspunkt setzte dann aber ein Schalker: Joker Kabadayi sorgte mit seinem gezielten Schuss aus spitzem Winkel in der Nachspielzeit noch für Ergebniskosmetik (90.+9).
Für den SC Paderborn, der nun seit drei Spielen ungeschlagen ist und in diesem Zeitraum sieben Zähler einfuhr, geht es nun am kommenden Sonntag in Braunschweig (13.30 Uhr) weiter. Die Schalker empfangen zeitgleich Hertha BSC im Duell der Absteiger.