Auf Grund eines Todesfalles in der Familie musste Schalke-Coach Stevens kurzfristig abreisen. Für ihn stand Co-Trainer Gerke an der Bande. Trotzdem hatte der Niederländer die volle Verantwortung für die Aufstellung. Nach dem glücklichen 1:1-Remis bei Tabellenführer Dortmund gab es aber keinen Grund für Veränderungen, einzig Oude Kamphuis rutschte aus der Viererkette ins defensive Mittelfeld. Bei Freiburg konnte Trainer Finke nach der jüngsten 0:2-Heimklatsche gegen Bayern München wieder auf Willi zurückgreifen. Nach überstandener Erkältung ersetzte er Zkitischwili auf der rechten Außenbahn. Außerdem rückten Tanko und Ramdane in die Startformation für Bruns und Sellimi.
Novum in der Fußball-Bundesliga: Zum ersten Mal fand eine Begegnung unter einem geschlossenen Hallendach statt. Die Verantwortlichen der Königsblauen hatten sich wegen des schlechten Wetters für diesen Schritt entschieden. Und unter der Kuppel ging es von Beginn an heiß her. Schalke spielte forsch auf und ließ Freiburg durch konsequentes Pressing kaum Luft zum Atmen. Böhme, Möller und Wilmots kombinierten wie im Training und brachten die Breisgauer durch ihr weiträumiges Spiel ein ums andere Mal in Verlegenheit. Der Führungstreffer durch Nationalspieler Böhme war die logische Konsequenz. Geschickt wechselte er die Seiten und konnte in halbrechter Position ohne direkten Gegenspieler aus 23 Metern mit einem strammen Flachschuss vollenden (16.). Mit der Führung im Rücken schalteten die Knappen einen Gang zurück, ohne das Heft aus der Hand zu geben. Freiburg präsentierte sich erschreckend harmlos und kam zu keinem Schuss auf des Gegners Tor. Einige Nickligkeiten störten den Spielfluss Mitte der ersten Hälfte - eine Tatsache, die vier Gelbe Karten binnen acht Minuten belegten. Die Schalker brachte das nicht von ihrem Konzept ab: Ein Doppelschlag kurz vor der Pause brachte die frühzeitige Entscheidung. Zunächst schloss Asamoah eine sehenswerte Kombination über Oude Kamphuis, Wilmots und Sand volley ab (38.) und zwei Minuten später lieferte er selbst die Vorlage für Wilmots Kopfball-Treffer aus fünf Metern. Golz war bei allen drei Treffern ohne Chance. In der Pause reagierte Freiburgs Trainer Finke auf das ungeordnete Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft und brachte Kruse für Hermel. Der in der Innenverteidigung unglücklich agierende Kondé rückte so ins defensive Mittelfeld und Kruse übernahm den Manndeckerposten. Die Schalker störte das wenig. Mit Minimalaufwand beherrschten sie das Geschehen nach Belieben. Sie konnten es sich leisten, etliche Unsicherheiten in der Freiburger Hintermannschaft ungenutzt zu lassen. Die Mannen aus dem Südwesten der Republik fanden nun zwar besser zu ihrem gewohnten Kombinationsspiel allerdings nur in der eigenen Hälfte mit nahezu keinem Raumgewinn. Höhepunkte waren so rar gesäht, dem Spiel fehlte nun die Spannung. Eine überzeugende erste Hälfte reichte den Gelsenkirchenern zu einem nie gefährdeten Sieg. Freiburg zeigte sich in der Innenverteidigung zweikampfschwach und nach vorne ohne Durchschlagskraft. Der Sieg der Knappen war mehr als verdient.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend