Plötzlich lief es. Die Partie war zwar längst auf den letzten Metern, Würzburg blieb kaum noch Zeit, um auf den 0:1-Rückstand zu antworten, doch auf einmal waren die Kickers im Spiel. Plötzlich waren sie bissig, plötzlich spielten sie entschlossen nach vorne, und plötzlich fanden sie auch Wege, um zu Torchancen zu kommen.
Baumann hatte eine gute Möglichkeit aus sechs Metern (76.), auch Pieringer kam in aussichtsreicher Position zum Schuss (81.) - und dann musste Sandhausens Angreifer Biada auch noch einen Baumann-Kopfball von der Linie kratzen (86.). Es war der Mut der Verzweiflung, der die Kickers in der Schlussphase in die Offensive zwang. Was blieb ihnen auch anderes übrig?
Würzburg enttäuscht über weite Strecken
75 Minuten lang hatte Würzburg enttäuscht und war lediglich einmal gefährlich zum Abschluss gekommen (38., Kopacz). Dabei war die Ausgangslage doch klar: Der Tabellenletzte musste das Spiel in Sandhausen gewinnen, um sich eine letzte Chance auf den Klassenerhalt zu bewahren.
Hierfür setzte Interimstrainer Ralf Santelli auch auf zwei Spieler, die unter seinem Vorgänger Bernhard Trares kaum eine Rolle gespielt hatten: Kraulich, der in der Innenverteidigung an der Seite von Kapitän Strohdiek spielte - und Herrmann.
Der 27. Spieltag
Im neuen 4-3-3 sollte es schwungvoll nach vorne gehen, doch nach 45 Minuten war es der SVS, der mit einer verdienten Führung in die Kabine ging. Die Sandhäuser hatten im ersten Durchgang nicht nur mehr Ballbesitz gehabt und die Mehrzahl der Zweikämpfe gewonnen (jeweils 61 Prozent) - sie hatten auch 6:2 Torschüsse abgegeben und nach einem Handspiel von Ronstadt das 1:0 durch einen Elfmeter von Behrens erzielt (45.).
Biada trifft die Latte
Nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich Sandhausen mehrere Möglichkeiten, um die Partie zu entscheiden, doch Biada scheiterte an der Latte (59.), der Ex-Würzburger Bachmann vergab aus sechs Metern (70.), und Esswein fand seinen Meister in FWK-Torwart Bonmann (73.). So gab es nochmal eine heiße Schlussphase, eine aber, in der die Kickers nicht mehr zum Ausgleich kamen.
Damit liegt der FWK nun zehn Punkte hinter dem Relegationsplatz. Eine schier aussichtslose Lage, auch wenn die Kickers am Donnerstag (18.30 Uhr) noch ein Nachholspiel in Hannover haben. Tags darauf (18.30 Uhr) ist Sandhausen bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast.