Sandhausens Abstieg wurde am 33. Spieltag auch durch das 0:1 in Heidenheim manifestiert. Interimstrainer Gerhard Kleppinger drehte kräftig am Personalkarussell: Für Framberger, Okoroji, Ademi sowie Zenga und Esswein (beide Gelbsperre) rückten Diekmeier, Calhanoglu, Christian Kinsombi, Papela und Evina in die Startelf.
Dompé gelingt der Frühstart
HSV-Coach Tim Walter ersetzte die nach dem 2:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth gesperrten Jatta (Gelb-Rot) und Reis (5. Gelbe Karte) durch Benes und Königsdörffer und erlebte einen Start nach Maß, als Dompé den Ball nach Königsdörffers Flanke volley unter die Latte jagte (3.).
Mit der frühen Führung im Rücken hatte Hamburg weiterhin mehr Ballbesitz, kam jedoch wie der - allerdings nur zwischenzeitlich - besser ins Spiel findende SVS zunächst über Ansätze nicht mehr hinaus.
2. Bundesliga - 34. Spieltag
HSV vergibt Chance um Chance
Nach einer Viertelstunde zog die Walter-Elf die Zügel wieder an: Benes versprühte aus der Distanz wieder Gefahr, verletzte sich jedoch bei seinem Fernschuss und musste raus - Suhonen kam. Wenig später fehlten bei Glatzels Kopfball Zentimeter zum 2:0 (21.). Ebenfalls per Kopf vergab Schonlau freistehend nach Eckballvariante (28.). Den Chancenreigen erweiterte schließlich Königsdörffer nach Sololauf (32.) - den Hanseaten fehlte es an Konsequenz im Abschluss.
Der SVS setzt zwei Nadelstiche
Und Sandhausen? Verirrte sich bis dahin nur selten ins letzte Drittel des Gegners und legte diesbezüglich erst nach einer guten halben Stunde zu. Der völlig freie Bachmann ließ bei der ersten ernsthaften Möglichkeit der Gastgeber per Kopf den Ausgleich liegen (33.). Den hätte auch Diekmeier beim zweiten gefährlichen Nadelstich erzielen können (45.+1), ehe auf der Gegenseite Kittel noch einmal Drewes auf den Plan rief (45.+2).
Heyer im Pfostenpech
Heyer erhöhte kurz nach Wiederanpfiff das Chancenplus der Gäste, sein Flachschuss prallte nur an den Innenpfosten (49.). Es spielte zunächst einzig der HSV, dessen Fans nacheinander das 1:0 und 2:0 für Regensburg gegen Heidenheim bejubelten und auf den Rängen Aufstiegseuphorie verbreiteten.
Zweiter Durchgang zunehmend unattraktiv
Auf dem Rasen hätte ein zweites Tor sicherlich die Nerven der Hamburger beruhigt, denn schließlich genügte ja ein Gegentreffer, um den FCH, der auf 1:2 verkürzt hatte, wieder vorbeiziehen zu lassen. Nach und nach vernachlässigte der HSV seine Zielstrebigkeit und hangelte sich so durch gegen einen SVS, der nur selten echten Offensivgeist ausstrahlte in einem zweiten Durchgang, der kaum Höhepunkte lieferte.
Bei den Hamburgern war die Nervosität greifbar, wenn auch das Team vom Hardtwald nicht wirklich Mittel fand, um den Aufstiegsaspiranten in Bedrängnis zu bringen. Letztlich reichte dem HSV in einer äußerst zähen zweiten Hälfte Ergebnisverwaltung, um den knappen Sieg über die Zeit zu bringen.
Dem Jubel folgt Ernüchterung
Nach dem Schlusspfiff brandete erste Jubel auf, die Gästefans stürmten freudetaumelnd den Platz. Doch Heidenheim drehte in Regensburg den Spieß noch zum 3:2 um und stieg somit als Zweiter in die Bundesliga auf.
Als Absteiger muss sich Sandhausen nun also auf die 3. Liga fokussieren, die am 4. August in die neue Saison startet. Auf den HSV wartet die Relegation gegen den VfB Stuttgart (Hinspiel am 1. Juni in Stuttgart, Rückspiel am 5. Juni vor heimischer Kulisse).