Bundesliga

S04 nur Sechster: Di Matteo spricht von "Tiefpunkt"

Heldt: "Jede Position muss hinterfragt werden"

S04 nur Sechster: Di Matteo spricht von "Tiefpunkt"

Nichts geht mehr: Schalke-Trainer Roberto di Matteo gerät nach der Pleite in Hamburg immer mehr unter Druck. Er ist nicht allein.

Nichts geht mehr: Schalke-Trainer Roberto di Matteo gerät nach der Pleite in Hamburg immer mehr unter Druck. Er ist nicht allein. picture alliance

"Man muss jede einzelne Position hinterfragen", sagte Heldt in der ARD-Sportschau. "Das ist ganz klar. Alle, die sportlich verantwortlich sind, egal ob Trainer, Spieler oder Manager. Alles muss auf den Tisch und dann werden wir eine Entscheidung treffen."

Welche das sind, ließ Heldt offen. Beim Status Quo ist so ziemlich alles denkbar auf Schalke. Schließlich gibt es nur noch wenige Akteure, die noch die Gunst der Fans genießen. Ralf Fährmann ist einer von ihnen. Der Torhüter fand nach dem Spiel via S04-Homepage wieder einmal deutliche Worte: "Ich kann mir diese Leistung nicht erklären. Mir tut es einfach nur leid, dass die Fans sich wieder einmal so ein Spiel anschauen mussten von uns. Ich kann mich da nur entschuldigen. Das war riesengroßer Mist", sagte er. "Wir müssen einfach mal wieder wie Männer auf dem Platz auftreten. Wir brauchen jetzt nicht über Pläne oder sonstiges zu reden." Die gesamte Rückrunde sei schlicht und einfach "schlecht" gewesen. Auch di Matteo nahm kein Blatt vor den Mund. "Leider haben wir zwei Gegentore nach Standards kassiert, da hätten wir aufmerksamer sein müssen. Aber wenn der Wurm erst einmal drin ist, dann ist er drin. Ich bin natürlich unzufrieden mit dem Resultat, so gesehen beenden wir die Saison mit einem Tiefpunkt."

Trainerwechsel ohne Langzeitwirkung

Spielbericht

Für Schalke endet damit eine Saison mit wenigen Höhen und vielen Tiefen. Im DFB-Pokal schieden die Königsblauen in der ersten Runde beim Drittligisten Dresden aus (1:2). In der Champions League noch sieglos und in der Liga auf Rang elf abgerutscht, entschied sich S04 Anfang Oktober für einen Trainerwechsel. Jens Keller ging, Roberto di Matteo kam. "Es fehlt die notwendige Konstanz, um unsere gesteckten sportlichen Ziele zu erreichen. Daher haben wir uns dazu entschieden, einen Schnitt zu vollziehen", sagte Heldt damals. "Wir sind der festen Überzeugung, dass Roberto Di Matteo das Team stabilisiert und es schafft, unsere Ziele in der Bundesliga und der Champions League zu erreichen."

Ein Trugschluss. Zwar überstand Schalke die Gruppenphase der Königsklasse und schied äußerst unglücklich gegen Real Madrid aus (das 4:3 bei den Königlichen war die beste Saisonleistung der Gelsenkirchener), doch von Konstanz keine Spur. Die erneute Qualifikation für die Champions League geriet immer weiter in die Ferne - und wurde schließlich endgültig aus den Augen verloren. Mit unansehnlichem Rumpelfußball rettete sich S04 in die Europa League, selbst das Minimalziel war jedoch nach dem desolaten 0:2 in Köln am 32. Spieltag in Gefahr geraten. Die Folge: Sidney Sam und Kevin-Prince Boateng wurden suspendiert, Marco Höger erhielt eine Woche Denkpause.

Das Resultat ist eine Katastrophe für uns.

Klaas Jan Huntelaar nach dem 0:2 beim Hamburger SV

Besser wurde dadurch nichts. Beim 1:0 gegen Paderborn stimmte nur das Ergebnis, in Hamburg präsentierte sich Schalke einmal mehr unkreativ, ideenlos und ohne jeden Esprit. Sollte der BVB den Pokal gewinnen, müsste Königsblau in die Qualifikation für die Europa League. Dass nun auch noch der schwarz-gelbe Rivale, der wenigstens in der Liga hinter Königsblau blieb, die Schalker ärgern kann, macht die Situation nicht gerade angenehmer. "Das Resultat ist eine Katastrophe für uns", so Torjäger Huntelaar. "Wir hatten es in unseren Händen, den fünften Platz zu verteidigen. Das ist uns nicht gelungen. Das war über die gesamte Saison viel zu wenig von uns."

Khedira hat noch keine Entscheidung getroffen

Bleibt die Frage: Wie soll es in der neuen Saison besser werden? Und mit wem? Der umworbene Sami Khedira hat jedenfalls noch keine Entscheidung getroffen, für wen er in Zukunft spielen wird. "Ich habe bislang noch nichts unterschrieben", sagte der Weltmeister der "Marca" (Samstag). Sein Vertrag bei Real Madrid läuft zum Ende dieser Saison aus.

Klar ist: So kann es nicht weitergehen auf Schalke. Fährmann hofft nun darauf, dass die Zeit die Wunden heilt: "Wir müssen in der Sommerpause die Köpfe frei bekommen. Denn es tut einfach weh, solche Spiele bestreiten zu müssen."

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Die Vertragslaufzeiten der Schalke-Profis