Hansas Trainer Juri Schlünz nahm nach dem 1:4 in Dortmund nur eine Änderung vor: Kim Madsen ersetzte den verletzten Rasmussen. Vier personelle Umstellungen nahm Gerald Vanenburg, Trainer der Münchner "Löwen" gegenüber dem Leverkusen-Spiel (1:1) vor: Kurz ersetzte Görlitz in der Defensive, zudem rückten Kioyo, Lehmann sowie Schroth für Fernando, Baier und Davids in die Startelf.
Abwechslungsreicher Beginn im Ostseestadion: Beide Teams mit Zug nach vorne, doch große Möglichkeiten konnten sich die Stürmer gegen die Abwehrreihen zunächst nicht erarbeiten.
Erst nach einer Viertelstunde musste "Löwen"-Keeper Hofmann bei einem Rydlewicz-Freistoß die erste Bewährungsprobe bestehen. Nur wenige Sekunden später machte der 31-Jährige aber eine unglückliche Figur: Einen langen Ball aus der Rostocker Hälfte köpfte er im Herauslaufen genau vor die Füße von Max. Der 35-Jährige nahm das Geschenk seines Ex-Kollegen dankbar an und schoss den Ball aus rund 22 Metern ins leere Tor (15.).
Doch 1860 München zeigte sich durch den Rückstand nicht geschockt und verstärkte die Offensivbemühungen. Hansa, das sich nun etwas zurückzog, leistete sich einige Unaufmerksamkeiten in der Abwehr. Doch die Süddeutschen versuchten es hauptsächlich mit hohen Anspielen in die Spitze sowie durch Standardsituationen (Tyce). Aus dem Spiel heraus mangelte es den Münchnern trotz des nicht abzusprechenden Bemühens an Durchschlagskraft in der Offensive.
Die besten Möglichkeiten hatten noch Tyce per Freistoß, als Hansa-Keeper Schober sich mächtig verschätzte, aber im letzten Moment noch zum Eckball klärte (24.), sowie wenig später Agostino, der mit einem Drehschuss in Schober seinen Meister fand.
Ansonsten hatten die ballsicheren und läuferisch aktiveren Rostocker keine Mühe, den Vorsprung zu behaupten. Ein eigenes Tor wollte aber trotz einiger Kontermöglichkeiten bis zum Pausenpfiff nicht mehr gelingen.
Nach dem Pausentee kam 1860 München mit frischem Personal zurück: Görlitz und Shao ersetzten Stranzl und Lehmann. In der Defensive wurde auf Dreier-Kette umgestellt, die neuen Spieler sollten über die Außenbahnen für Druck sorgen.
Die Maßnahmen brachten jedoch keinen Erfolg, ganz im Gegenteil. Keine 180 Sekunden waren gespielt, als Max im Zweikampf mit Hoffmann zu Fall kam, Schiedsrichter Knut Kircher entschied zum Entsetzen der Münchner auf Strafstoß. Rydlewicz ließ sich durch die hitzigen Diskussionen ob des Elfmeterpfiffs nicht beirren und verwandelte sicher zum 2:0.
Das 2:0 kam der Rostocker Kontertaktik natürlich entgegen. Die Ostseestädter überließen den Bayern nun das Mittelfeld und warteten auf die Möglichkeit zu schnellen Vorstößen. 1860-Coach Gerald Vanenburg setzte allles auf eine Karte, um der Partie noch eine Wende zu geben und brachte für Verteidiger Kurz mit Davids noch eine Offensivkraft.
Allerdings konnten sich die "Löwen" auch im zweiten Abschnitt keine zwingenden Tormöglichkeiten erspielen. Rostock blieb durch Konter die gefährlichere Mannschaft. Doch Hansa, das frühzeitig für klare Verhältnisse hätte sorgen können, vergab die sich bietenden Einschussmöglichkeiten fast schon fahrlässig. So blieb es Tjikuzu vorbehalten, acht Minuten vor Spielende nach Prica-Vorlage das 3:0 zu erzielen.
Einmal mehr war Hansa-Stürmer Martin Max der entscheidende Mann gegen 1860 München. Der Ex-"Löwe" erzielte einen Treffer selber und war auch am Elfmeter beteiligt. 1860 München betrieb im Ostseestadion viel Aufwand, war im Sturm aber zu harmlos.