Bundesliga

Die Analyse

Die Analyse

Personal: Rostocks Trainer Ewald Lienen vertraute der Mannschaft, die Duisburg 3:0 bezwungen hatte. Freiburgs Coach Volker Finke nahm vier Änderungen im Vergleich zur Bayern-Begegnung vor. Für Ben Slimane (Weisheitszahn gezogen), Weißhaupt (bakterieller Infekt), Hoffmann (Muskelzerrung) und Frontzeck (auf der Bank) rückten Sellimi, Pavlin, Günes und Diarra in die Mannschaft. Kobiaschwili besetzte die linke Außenbahn, den somit freigewordenen Platz im defensiven Mittelfeld nahm Günes ein.

Taktik: Abwehr-Dreierkette hier wie dort, die Manndecker attackierten ihre Gegenspieler im Raum. Im zentralen Mittelfeld tummelte sich jeweils ein Trio. Bei Hansa übernahm Gansauge den am weitesten vorgeschobenen Mittelfeld-Akteur des SC (mal Baya, mal Pavlin). Yasser spielte zumeist auf Gansauges Höhe, während Breitkreutz die Aufgabe zufiel, die Offensive anzukurbeln. Auf Freiburger Seite tauschten die laufstarken Pavlin, Baya und Günes immer wieder die Positionen. Kobiaschwili (links, gegen Ramdane) und Kohl (rechts, Holetschek) sollten ihre Flanken abdichten und zugleich die beweglichen Spitzen Iaschwili und Sellimi einsetzen.

Spielverlauf: Hansa diktierte mit Anpfiff das Spiel, erreichte sofort optische Überlegenheit. Allerdings blieben zwingende Aktionen in Nähe des Freiburger Tores aus - warum, wurde beizeiten deutlich. Druck über die Flügel entfachte Rostock zu keiner Zeit, im Zentrum verhinderten leichtfertige Ballverluste (Yasser) einen zügigen Aufbau.

Der SC stand in der Deckung gut sortiert, rückte bei Ballbesitz schnell auf und brachte Hansa damit mehrere Male in Bedrängnis. Iaschwili war dabei wesentlich agiler als Sturmpartner Sellimi - Zählbares entsprang den Bemühungen allerdings erst, als sich Rostock, das bis dahin diszipliniert und konzentriert verteidigt hatte, individuelle Aussetzer erlaubte (Rehmer mit Stellungsfehler vor dem ersten, Majak mit Ballverlust vor dem zweiten Tor). Lienen, der nach knapp einer Stunde Majak gebracht hatte (Holetschek rückte auf die Halbposition), schickte später mit Agali und Fuchs die nominellen Stürmer drei und vier aufs Feld (Pamic ließ sich etwas zurückfallen). Doch nachdem lange Zeit der Mut zum Risiko gefehlt hatte, gab auch das stupide Anrennen in der Schlußphase dem Spiel keine neue Richtung mehr. Fazit: Verdienter Sieg für Freiburg in einer mäßigen Partie. Der SC, mit einem Plus an Torchancen, stand in der Defensive kompakt und besaß die klareren Aktionen im Spiel nach vorn. Alexander Iaschwili Freiburgs größter Trumpf in der Vorwärtsbewegung: eminent ballsicher, antrittsstark, hatte vor seinem Tor Pech bei einem Pfosten-Schuß (37.).

Es berichtet Steffen Rohr