Zweikämpfe mit Diskussionsstoff: Agali (li.) und Duisburgs Schlicke. dpa
Hansa-Coach Frank Pagelsdorf formierte seine Elf nach dem 2:4 in Bielefeld auf drei Positionen um: D. Langen, Stein und Hähnge liefen für Lense, Pearce und Shapourzadeh auf. Auch beim MSV Duisburg nahm Trainer Rudi Bommer nach dem 1:2 gegen Hertha BSC drei Wechsel an der Startelf vor: Fernando, Idrissou und Lavric begannen für Filipescu (Muskelfaserriss), Tiffert (Kniebeschwerden) und Maicon. Schlicke lief trotz gebrochener Rippe auf.
Beiden Teams war die Nervosität vom Anpfiff an deutlich anzumerken. Für Hansa war ein Sieg mehr als Pflicht, der MSV wollte nach der Heimniederlage gegen Berlin auf keinen Fall die nächste Niederlage einstecken. Auf beiden Seiten legte man daher gesteigerten Wert auf eine massierte Defensive. Besonders den Rostockern war dieses Bemühen anzumerken. Unter diesen Vorzeichen entwickelte sich eine zähe Begegnung, langsames Aufbauspiel und Fehlpässe beider Mannschaften verlagerten das Spiel zwischen die zwei Strafräume. Garniert wurde das ganze durch viele Nickeligkeiten und kleine Fouls.
Nur Hansa konnte diese zähe Phase einmal unterbrechen. Rahn war vom linken Flügel nach innen gezogen und legte per Außenrist den Ball in den Lauf von Hähnge. Der aber schloss überhastet aus 15 Metern ab und zielte weit neben den rechten Pfosten (12.). Über die Flügel wollte Rostock zum Erfolg kommen, doch es dauerte lange, bis der Gastgeber wieder gefährlich zum Flanken kam. Bülow suchte von der rechten Seite aus Hähnge, der den Ball aber nur noch in Starkes Arme spitzeln konnte (27.).
Der 6. Spieltag
Vom MSV war bis dato wenig zu sehen, Standards von Grlic führten genauso wenig zum Erfolg wie die Schussversuche von Lavric und Georgiev aus dem Gewühl heraus (29.). Und Hansa legte nun einen höheren Gang ein. Rahn war auf dem linken Flügel freigespielt worden und flankte sofort scharf vor das Tor. Mit einem Flugkopfball aus fünf Metern überwand Hähnge Starke zur Führung für den Gastgeber (37.). Kurz darauf hatte Duisburg Glück: Willi klärte einen Kopfball von Langen aus kurzer Distanz mit der Hand – doch Schiedsrichter Weiner ließ weiterspielen (40).
Nach der Halbzeitpause musste der MSV kommen und Hansa suchte per Konter und langen Bällen den zweiten Treffer. Dieses Konzept ging schnell auf: Agali erlief sich ein weites Zuspiel, ging in den Strafraum und wurde in der Nähe der Grundlinie von Schlicke gelegt. Diesmal zeigte Michael Weiner auf den Punkt. Kern lief an und ließ Starke keine Chance (53.). Jetzt hatte der Hausherr sichtlich Oberwasser, der Ball lief sicher in den eigenen Reihen und im Angriff blieb man immer gefährlich. Alleine Hähnge (60., 63.) und Kern (64., 67.) hätten in dieser Phase das Spiel endgültig entscheiden können. Doch eine Reaktion der "Zebras" blieb weitgehend aus. Die Duisburger hatten auch nach dem Doppelwechsel von Daun und Maicon für Tararache und Idrissou (58.) nichts mehr entgegenzusetzen. Nur Maicon brachte den Ball noch gefährlich vor das Tor von Wächter (70.).
Zielsicher vom Punkt: Hansas Kern. dpa
In der Schlussphase spielte Rostock die eigenen Kontermöglichkeiten nicht mehr konsequent aus, sonst hätte der Sieg deutlich höher ausfallen können. Hähnge (76.) und Stein (90. +2) ließen aber beste Chancen aus.
Rostock bestreitet zum kommenden Spieltag am Dienstag ein Auswärtsspiel. Die Reise führt in die nahe Hauptstadt und der Gegner heißt Hertha BSC. Auch Duisburg muss in der englischen Woche am Dienstag ran. Es steht das Ruhrgebietsduell gegen den FC Schalke an.