Bundesliga

Bochum: Reis und die neue Definition von "zusammenschweißen"

Engpass auf den Außenpositionen, nur zwei Torhüter einsatzbereit

Reis und die neue Definition von "zusammenschweißen"

Thomas Reis (re.) im Trainingslager mit dem VfL Bochum.

Thomas Reis (re.) im Trainingslager mit dem VfL Bochum. Getty Images

Aus Bochums Trainingslager in (Gais) Südtirol berichtet Oliver Bitter

Zurecht lobten die Verantwortlichen die idealen Rahmenbedingungen in Südtirol, wo der Bundesliga-Aufsteiger erstmals sein Trainingslager bezogen hatte. Das wird er an gleicher Stelle auch in den nächsten drei Jahren tun, so ist es vereinbart.

Störungsfrei allerdings verlief die heiße Vorbereitungsphase bei weitem nicht. So endete die letzte Trainingseinheit, das anstelle des Spiels gegen den FC Turin angesetzte Kleinfeld-Turnier, mit einem Schrecken. Torhüter Paul Grave ging nach einem Zusammenprall zu Boden, wurde auf dem Platz lange behandelt, dann musste er das Spiel mit einer noch nicht näher diagnostizierten Schulterverletzung abbrechen.

Zuvor hatte sich schon Michael Esser, Rückkehrer von Hannover 96, am Meniskus verletzt; es wird allerdings erwartet, dass "Bruno" am Ende der Woche schon wieder ins Training einsteigen kann. Darüber hinaus sind nur noch der nach einem Handbuch genesene Stamm-Keeper Manuel Riemann und der erst 18-Jährige Tjark Ernst einsatzbereit, der beim 1:0 gegen Parma sein Debüt bei den Profis erlebt hatte.

Vom Trainingslager in Erinnerung bleibt auch die frühe Abreise von Allrounder Herbert Bockhorn, bei dem in Bochum eine COVID-19 Erkrankung festgestellt wurde, und die ärgerliche Absage des Testspiels von Seiten des FC Turin. Zudem natürlich die vorübergehende Abreise von Chef-Trainer Thomas Reis, der aus privaten Gründen zwischendurch in die Heimat flog, am Samstag aber wieder auf dem Trainingsplatz stand.

So ein Trainingslager soll ja auch die Mannschaft zusammenschweißen. Der Begriff hängt mit dem Schweiß zusammen, den man zusammen vergießt.

Thomas Reis

Von allen Störungen lasse man sich nicht umwerfen, versicherte Reis und lieferte eine ganz eigene Definition des Begriffs "zusammenschweißen". Seine Version: "So ein Trainingslager soll ja auch die Mannschaft zusammenschweißen. Der Begriff hängt mit dem Schweiß zusammen, den man zusammen vergießt", behauptete der Bochumer Trainer schmunzelnd.

Nicht gefallen dürfte dem Coach, der vor seiner ersten Bundesliga-Saison als Trainer steht, der Engpass auf den Außen, doch die Gefahr ist natürlich längst erkannt. Cristian Gamboa, der zuletzt wegen Hüft-Beschwerden aussetzen musste, ist noch nicht fit für 90 Minuten, auf der anderen Seite ist Danilo Soares nach wie vor ohne Konkurrenz; ein weiterer Linksverteidiger muss dringend verpflichtet werden. Und Bockhorn als möglicher Vertreter auf beiden Außenpositionen der Viererkette fällt wegen seiner COVID-Erkrankung auf unbestimmte Zeit aus.

Knapp 10.000 Zuschauer gegen Utrecht

Am Sonntag früh startet der Reisetross jedenfalls mit dem Bus Richtung Innsbruck und fliegt per Charter nach Düsseldorf. Zwei freie Tage gewährt Reis den Profis nun, am Mittwoch trifft man sich zum nächsten Training.

Am Donnerstag spielt der VfL ohne Zuschauer auf dem Leichtathletikplatz in Bochum gegen Vitesse Arnheim, am Samstag folgt die Generalprobe im Stadion an der Castroper Straße gegen den FC Utrecht. Nach aktuellem Stand sind dann sogar knapp über 10.000 Zuschauer zugelassen.

Oliver Bitter

Die Bundesliga-Trikots für die Saison 2021/22