Bundesliga

Bei Bremens Rashica ist der Knoten dank Kohfeldt-Anweisung geplatzt

Erstes Tor soll Werders "Rocket" beflügeln

Rashica-Knoten dank Kohfeldt-Anweisung geplatzt: "Ein Versuch wert"

Sicher vom Punkt: Werder Bremen hofft nach dem ersten Saisontor auf mehr Selbstvertrauen bei Milot Rashica.

Sicher vom Punkt: Werder Bremen hofft nach dem ersten Saisontor auf mehr Selbstvertrauen bei Milot Rashica. picture alliance

Die Partie war eigentlich bereits gelaufen - RB führte nach 45 Minuten mit 3:0 - als sich für Werder plötzlich doch noch eine brauchbare Spielsituation eröffnete. Leipzigs Kevin Kampl war mit der Hand im eigenen Strafraum an den Ball gelangt, Schiedsrichter Florian Badstübner pfiff auf Elfmeter - und Florian Kohfeldt rief eine Anweisung aufs Spielfeld, die womöglich noch wichtig werden könnte in dieser Saison und da lautete: "Rocket, you!"

Erster Treffer seit dem 27. Juni 2020

Dafür muss man wissen, dass Milot Rashica in Bremen auf jenen raketenmäßigen Spitznamen hört - so wird er gemeinhin von Mitspielern und Trainer gerufen. Geistesgegenwärtig sah Kohfeldt nun also die Chance gekommen, seinem bis dato in dieser Saison noch torlosen Profi zu seinem ersten Erfolgserlebnis seit dem 27. Juni vergangenen Jahres zu verhelfen. "Ja", entgegnete der Chefcoach auf die Frage, ob er Rashica ganz bewusst zum Elfmeterpunkt geschickt hatte. Normalerweise hat Werder drei gleichberechtigte Schützen: Niclas Füllkrug (der wegen eines gebrochenen Zehs nicht im Kader stand), der ebenfalls auf dem Platz stehende Davie Selke und eben Rashica. "Ich hatte in dem Moment das Gefühl, dass es für Rocket am wichtigsten ist, das Tor zu machen", sagte Kohfeldt, "ich habe darauf gehofft …" Dann verlud Rashica RB-Keeper Peter Gulacsi cool.

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In Bremen besteht nun die nächste große Hoffnung darin, die zweifellos vorhandenen aber bislang verborgen gebliebenen Abschlussqualitäten beim ohnehin so hochveranlagten Kosovaren freigesetzt zu haben - wenn auch erstmal "nur" durch einen Elfmeter. "Es ist ein Versuch wert", erklärte Coach Kohfeldt mit einem Schmunzeln. Dass Rashica torgefährlich sein kann, hatte er bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten mit acht und neun Ligatreffern unter Beweis gestellt.

Rashica bleibt weiterhin klarer Verkaufskandidat

Noch fehlte in dieser Saison jedoch oft dieses gewisse Etwas, das den 24-Jährigen in der Vergangenheit im Übrigen zu einem der am meisten umworbenen Bundesligaspieler hatte werden lassen. Dass sich dieses Interesse bereits etwas gelegt hat, musste Werder bereits in den letzten Transferperioden feststellen. Aufgrund der finanziellen Engpässe gilt Rashica jedoch auch im Sommer weiterhin als klarer Verkaufskandidat - und neben den fünf Vorlagen in bislang 18 Ligaspielen würden seinem Marktwert sicher auch ein paar weitere Treffer guttun.

Kohfeldt: "Ich hoffe, dass ihm das einen Kick gibt"

Bereits in den vergangenen Wochen hatte Kohfeldt immer wieder auf viele gute Ansätze bei Rashica hingewiesen, wie nun erneut auch nach der am Ende deutlichen 1:4-Niederlage gegen RB: "Fleiß, Defensivarbeit, das Herausspielen von Chancen." Nur das Tor fehlte - bis dato. "Ich hoffe", sagte Bremens Trainer, "dass ihm das einen Kick gibt."

Tim Lüddecke

Bilder zur Partie Werder Bremen - RB Leipzig