Nur Tah, Andrich und Grimaldo verblieben nach dem 2:0-Sieg in Köln in der Leverkusener Startelf beim erneuten Aufeinandertreffen mit Qarabag Agdam im Achtelfinal-Hinspiel. Die auf acht Positionen veränderte Bayer-Formation tat sich ohne Mittelfeld-Chef Xhaka und Kreativ-Boss Wirtz in der ersten Hälfte extrem schwer. Nur zwei Torschüsse verzeichnete die noch in der Gruppenphase torgefährlichste Mannschaft der Europa League.
Qarabag ist zielstrebiger - und zieht davon
Im Regen von Baku war Qarabag zunächst die bessere und vor allem gefährliche Mannschaft. Im 4-2-3-1 der Hausherren schaltete sich immer wieder Außenverteidiger Bayramov vorne mit ein. Die Werkself versuchte, das mit einem sich fallen lassenden Tella aufzufangen - es gelang nur bedingt. Nach einer Annäherung von Jankovic (10.) musste Kovar gegen einen Fernschuss von Juninho ernsthaft eingreifen (24.). Im Anschluss an die folgende Ecke konnte der Hradecky-Vertreter einem abgefälschten Versuch von Jankovic nur hinterhersehen, wie dieser an den Pfosten klatschte (25.).
Ein unsauberes Zusammenspiel von Tah und Startelf-Comebacker Palacios nutzte Juninho kurz darauf entscheidend aus: Der Mittelstürmer war vor Tah, der die Kugel etwas durchlaufen hatte lassen, am Ball - und somit auf und davon. Den Rückpass setzte Benzia unhaltbar unter die Latte zur verdienten Führung (26.).
Bayers Ballverluste häufen sich
Leverkusen konnte auch in der Folge die Ballverluste nicht abstellen, Qarabag brauchte meist nur wenige Stationen, um vors Tor zu kommen. Leandro Andrade köpfte aus spitzem Winkel und kurzer Distanz über das Tor (36.). Noch vor der Pause stachen die Gastgeber aber noch einmal zu. Patrick Andrade schickte nach einer Balleroberung Juninho auf die Reise - 2:0 (45.+2).
Europa League, Achtelfinale
Von der Werkself-Offensive, in der Borja Iglesias meist in der Luft hing, kam nahezu nichts. Ein harmloser Abschluss von Hlozek (43.) genau auf den Ex-Leverkusener Lunev war noch eine der besseren Möglichkeiten.
Xhaka und Wirtz kommen - Zoubirs Aussetzer
Nach dem Seitenwechsel besserte sich das Bayer-Spiel erst, als nach Frimpong (46.) auch Xhaka und Wirtz (58.) auf dem Platz waren. Die Angriffsversuche häuften sich, Qarabag schaffte es aber weiterhin, den Strafraum abzuriegeln, Lunev parierte zudem gegen Tapsoba (63.).
Ein schlimmer Rückpass von Zoubir in den Lauf von Wirtz brachte Bayer 04 zurück ins Spiel. Der Youngster lupfte die Kugel herrlich über Lunev hinweg zum Anschlusstreffer (70.).
Kovar stark - Schick steht richtig
In der Schlussphase igelte sich Qarabag am eigenen Strafraum ein, die Werkself versuchte es immer wieder mit Flanken, richtig zwingend wurde es aber nicht. Und da war ja noch das Thema mit den Ballverlusten. Juninho hatte nach einem schlampigen Abspielversuch von Xhaka die große Chance auf die Entscheidung. Kovar verhinderte sie im Eins-gegen-eins mit einer starken Parade (83.).
Juninho musste nach dem langen Sprint ausgewechselt werden und auch seine auf dem Feld verbliebenen Mitspieler hatten mit Krämpfen zu kämpfen. Und so kam es, wie es fast kommen musste: Der eingewechselte Schick köpfte eine Andrich-Flanke zum 2:2 ein (90.+2). Frimpong hätte sogar noch auf 3:2 stellen können, traf die Hereingabe aber nicht so gut wie Schick (90.+5).
Damit bleibt die Werkself nicht nur weiterhin ungeschlagen, sondern hat damit auch im Rückspiel (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) zu Hause beste Chancen auf das Weiterkommen.
Für Leverkusen geht es am Sonntagabend (19.30 Uhr) in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg weiter. Die Viertelfinals, Halbfinals und das Endspiel der Europa League werden am Freitag, den 15. März, ausgelost.