Die Formkurven vor dem Achtelfinal-Hinspiel im römischen Olimpico hätten kaum unterschiedlicher sein können. Während Daniele de Rossis Roma mit vier Pflichtspielsiegen in Serie im Rücken den Grundstein in Sachen Viertelfinaleinzug legen wollte, warteten Roberto de Zerbis Mannen seit drei Partien auf einen Erfolg. Ausgangslagen, die sich auch im Personal bemerkbar machten. Während die Vereinsikone der Giallorossi lediglich eine neue Kraft aufbot, rotierte der Coach der Gäste, dem mehrere Leistungsträger fehlten, gegenüber dem Wochenende gleich auf sechs Positionen.
Dybala veredelt Paredes' Traumpass
Das Selbstbewusstsein und die Eingespieltheit der AS machte sich vor heimischer Kulisse sofort bemerkbar. Forsch begonnen, verzeichneten die Hausherren früh durch Lukaku die erste Topchance, die Steele vereitelte (3.). Nachdem sich die Seagulls nur kurz darauf in Person Adingras offensiv angemeldet hatten, dessen Hereingabe Ndicka an den eigenen Pfosten lenkte (7.), klingelte es dann auch schon das erste Mal: Paredes spielte einen traumhaften Pass auf Dybala, der Steele umkurvte und einschob (12.). Zunächst entschied das Schiedsrichtergespann noch auf Abseits, der Video-Assistent löste die knappe Szene jedoch zugunsten des Argentiniers auf.
Welbeck verzweifelt - Dunk patzt folgenschwer
In der Folge entwickelte sich eine unterhaltsame Partie, in der beide Mannschaften um spielerische Akzente bemüht waren, Brighton jedoch mehr vom Ball hatte. Wirklich gefährlich wurde der Tabellenneunte der Premier League aber erst wieder in der 25. Minute, als Svilar stark gegen Welbeck parierte. Ein Duell, das der Serbe kurz vor dem Pausenpfiff ein weiteres Mal gewann (45.+1) und somit den 2:0-Halbzeitstand besiegelte, den Lukaku kurz zuvor dank eines kapitalen Patzers von Dunk hergestellt hatte (43.). Der insgesamt 27. Treffer in der Europa League für die Chelsea-Leihgabe, die damit zum alleinigen Dritten im Ranking der Rekordtorschützen avancierte.
Der Belgier war es nach Wiederbeginn auch, der den zweiten Durchgang eröffnete wie er es bereits in der ersten Halbzeit getan hatte: Mit einer guten Kopfballchance nach Spinazzola-Flanke, die Steele vereitelte (49.). Ebenso setzte sich die mangelnde Chancenverwertung der Seagulls und speziell Welbecks fort, der nach knapp einer Stunde frei vor Svilar verzog (57.).
Doppelschlag stutzt Seagulls die Flügel
Sich über 60 Minuten auf Augenhöhe präsentiert, kam es für Brighton im ersten europäischen K.-o.-Spiel der Vereinsgeschichte dann ganz bitter: Erst stand Mancini nach einer Hereingabe El Shaarawys hauchzart nicht im Abseits und stellte auf 3:0 (64.), ehe der "Pharao" nur vier Zeigerumdrehungen später auch noch Cristante mustergültig bediente, der das vierte Tor des Abends erzielte. Die Gäste hingegen blieben glücklos. Auch Dunk brachte das Spielgerät nicht auf den Kasten (81.).
Mit einem Vier-Tore-Vorsprung, der die Kräfteverhältnisse im Olimpico nicht wirklich akkurat darstellt, geht die AS Rom somit ins Rückspiel in einer Woche und steht bereits vor dem Gastspiel in Brighton mit einem Bein im Viertelfinale. Bevor die Teilnahme an der nächsten Runde aber final entschieden wird, geht es für beide Teams zunächst in heimischen Gefilden um Punkte. Die Roma gastiert am Sonntagabend ab 20.45 Uhr bei der Fiorentina, Brighton empfängt am selben Tag bereits um 15 Uhr Nottingham Forest.