Bundesliga

Hoffenheim: Philipp wächst mit den Aufgaben

Hoffenheims Torwarttalente hinter Baumann

Philipp wächst mit den Aufgaben

Torwarttalent der TSG Hoffenheim: Luca Philipp.

Torwarttalent der TSG Hoffenheim: Luca Philipp. imago images

Die Vorbereitung und die Testspiele bieten gerade für Torhüter aus der zweiten Reihe gute Gelegenheiten, sich in Training und Wettkampf zu präsentieren. Als Stellvertreter von Stammkeeper Oliver Baumann hätte sich eigentlich dessen Stellvertreter Philipp Pentke mal wieder in Erinnerung bringen können. Der 35-Jährige hatte nach der Winterpause den am Meniskus operierten Baumann in vier Bundesligaspielen vertreten und mit starken Leistungen seine Klasse und Tauglichkeit bewiesen, ehe er sich wieder ins zweite Glied einordnete. Aktuell aber bremsen hartnäckige Oberschenkelprobleme den Routinier, der deshalb bereits im Trainingslager in Rottach-Egern nur eine Randfigur in der Reha war.

Junge Torhüter machen auf sich aufmerksam

Dafür können sich nun andere beweisen. Und da zeigt sich, dass Hoffenheim auf dieser Position gleich mit drei hoffnungsvollen Talenten gesegnet ist. Auch nach dem Verkauf von Gregor Kobel (22) nach Stuttgart. Die TSG hatte sich in einer Grundsatzentscheidung für Baumann und dessen Vertragsverlängerung und damit gegen den jungen Schweizer Herausforderer entschieden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil im Schatten Baumanns und Pentkes weitere Keeper auf gutem Niveau heranreifen.

Dabei befindet sich derzeit vor allem Luca Philipp auf der Überholspur. Der 19-Jährige nutzt aktuell die Gunst der Stunde sehr beachtlich. Denn neben Pentke ist noch immer auch Daniel Klein noch nicht wieder voll wettkampftauglich. Der ebenfalls erst 19 Jahre junge Keeper war eigentlich für die Rolle vorgesehen, die Philipp nun ausfüllt. Doch der Juniorennationaltorhüter laboriert weiter an den Folgen eines Handbruchs und soll deswegen sehr behutsam an die volle Belastung und das alte Niveau herangeführt werden.

Philipp überzeugte bereits im Testspiel

Klein galt lange als der Spieler mit dem größten Potenzial, mittlerweile aber hat Philipp nicht nur mit starken Trainingseindrücken enorm aufgeholt. Auch in den Testspielen deutete der 1,92m-Schlaks seine Klasse an. Beim 2:1-Testpielsieg gegen Mainz am Samstag überzeugte Philipp mehrfach mit gutem Stellungsspiel und starken Reflexen, etwa als er einen Abschluss aus kürzester Distanz vom Ex-Hoffenheimer Adam Szalai noch von der Linie wischte.

Wie Klein (seit 2014) spielt auch Philipp (seit 2013) schon lange für Hoffenheim und durchlief das komplette Akademieprogramm. Beide Schlussmänner sind mittlerweile mit jeweils bis 2022 gültigen Profiverträgen ausgestattet. Beide werden sich mittelfristig wohl weiter gegenseitig pushen und im Schatten der Routiniers Baumann und Pentke reifen.

Gute Zukunftsaussichten im Hoffenheimer Tor

Noch zeitiger in der Spur ist wegen der Blessuren von Pentke und Klein nun auch schon Nahuel Noll. Der 17-Jährige, der im Sommer 2019 aus dem Nachwuchs der Münchner Löwen zur TSG wechselte, durfte bereits das Trainingslager mit den Profis absolvieren und durfte auch in den Testspielen einige Minuten Spielpraxis sammeln. Gegen Mainz vereitelte er gleich nach seiner Einwechslung eine Großchance der Gäste durch Issah. Da scheint die TSG auch langfristig im Tor gut aufgestellt zu sein.

Michael Pfeifer