Paderborns Trainer André Breitenreiter zauberte nach der 0:4-Klatsche beim SV Werder Bremen sechs Neue aus dem Hut: Kapitän Hünemeier (nach Gehirnerschütterung und Grippe), Rechtsverteidiger Wemmer (nach Faserriss im Adduktorenbereich) und Brückner verdrängten Heinloth, Rafa sowie Hartherz aus der Abwehrkette. In der Abteilung Attacke bekamen Meha und Saglik den Vorzug vor Stoppelkamp und Kachunga. Vrancic machten Achillessehnenprobleme zu schaffen, er saß zunächst auf der Bank. Dafür durfte Rupp von Beginn an ran. Freiburgs Coach Christian Streich nahm nach der 1:4-Heimpleite gegen den VfB Stuttgart hingegen nur einen Wechsel vor: Krmas vertrat den rotgesperrten Mitrovic in den Innenverteidigung.
Einziger Angriff, einziges Tor
"Wir müssen total aktiv sein und höllisch aufpassen auf das Tempo von Paderborn und die steilen Bälle nach vorne", hatte Streich vor der Partie mit dem Aufsteiger gewarnt und sein Team dementsprechend defensiv eingestellt.
Der 14. Spieltag
Die Gäste ließen den SCP kommen und machten im letzten Spielfeld-Drittel die Räume eng. Die Hausherren kontrollierten das Spiel, zunächst aber ohne die entscheidende Lücke im gegnerischen Abwehrverbund zu finden.
Offensiv weigerten sich die Freiburger hingegen lange, am Spiel überhaupt teilzunehmen. Eine Rechnung, die aufging: Klaus drang nach 18 Minuten erstmals mit Tempo in die Box ein, da stürmte Hünemeier herbei und rammte den Ex-Fürther - Elfmeter! Darida übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:0.
Mit Mumm nach vorne
Ein Rückschlag für die Breitenreiter-Elf, die sich diesen aber nicht wirklich anmerken ließ und sich gute Chancen erspielte: Saglik und Bakalorz brachten die Kugel aber jeweils nicht aufs Tor (24., 27.), wieder Saglik und Koc scheiterten zudem an Bürki (38., 44.). Freiburg blieb im Angriff weiter blass, außer ein Kopfball von Klaus kam nichts aufs Tor von Keeper Kruse. Die Paderborner hatten sich nichts vorzuwerfen. Was fehlte, war ein Tor.
Im Pech: Marvin Bakalorz (Mitte) scheitert mit seiner Hereingabe an Torwart Roman Bürki (li.). Picture Alliance
Nervenaufreibende Abwehrschlacht
SCP-Trainer Breitenreiter blies zu Beginn des zweiten Durchgang zum Angriff, brachte für seinen Sechser Ziegler mit Kachunga einen zweiten Stürmer. Auf dem Feld erarbeiteten sich die Paderborner so schnell wieder eine optische Überlegenheit. Auch in der Statistik führten die Hausherren deutlich: Zwischenzeitlich 15:3 Torschüsse sprachen eine deutliche Sprache.
Bürki war aber weiterhin stets auf dem Posten: Der Torwart parierte stark gegen Wemmer und wenig später in letzter Sekunde gegen Saglik (52., 61.). Auch Kachunga kam am Gäste-Keeper nicht vorbei (73.).
Freiburg konzentrierte sich in der Schlussphase nur noch darauf, den Vorsprung irgendwie über die Ziellinie zu bringen. Die Hausherren drängten hingegen unentwegt auf den Ausgleich. Doch die Breisgauer verteidigten bis zur letzten Minute ihre knappe Führung und fast bis zur letzten Minute mit Erfolg. Kurz vor dem Schlusspfiff sprintete Bürki nach einem langen Ball aus seinem Kasten. Kutschke verwirrte den Keeper so sehr, dass der am Leder vorbeiflog. Kachunga schnappte sich das Spielgerät und versenkte es mit rechts im leeren Tor - 1:1 (89.).
Paderborn gastiert am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg. Die Freiburger empfangen einen Tag vorher (15.30 Uhr) den Hamburger SV.