Am 3:0-Sieg am Samstag in Gladbach hatte auch Yannik Keitel seinen Anteil. Der gelernte Sechser agierte wie schon beim 0:0 in der Europa League in Lens und beim 3:3 gegen Frankfurt als Mittelmann einer Dreierkette, die nun mit dem Rest des kollektiv gut verteidigenden Teams für die defensive Null bürgte.
Es war mal wieder ein erfreuliches Ereignis für das Freiburger Eigengewächs, das in dieser Saison und in der Vergangenheit immer mal wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Viele Gelegenheiten dafür wird es nicht mehr geben, denn Keitel befindet sich wie Trainer Streich auf Abschiedstour vom SC.
Seit Ende Januar ist klar, dass der im Sommer ablösefreie Keitel für die nächste Saison bereits einen Vertrag beim VfB Stuttgart unterschrieben hat. Der Wechsel ist nur noch nicht offiziell vom Spieler sowie beiden Klubs bestätigt worden.
Freiburg hat einen neuen Sechser im Visier
Das ist der Unterschied zu Streich, der bekanntlich vor gut zwei Wochen seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat. Auf der Pressekonferenz vor dem Gladbach-Spiel am vorigen Donnerstag sprach Streich erstmals ausführlich über diese Zäsur - und erzählte nebenbei von positiven Gesprächen in Sachen notwendiger Spielerverpflichtungen für die nächste Saison unter seinem Nachfolger Julian Schuster an.
Da kommt Keitel wieder ins Spiel. Der frühere Freiburger Fußballschüler bildet im aktuellen Kader mit den Routiniers Nicolas Höfler und Maximilian Eggestein sowie U-21-Nationalspieler Merlin Röhl das etatmäßige Quartett fürs defensive Mittelfeld, wobei Röhl oft in der Offensive zum Zug kommt. Der SC braucht als mindestens einen neuen Mann, der als Sechser und Achter agieren kann.
Nach kicker-Informationen sind Freiburgs Sportchefs Jochen Saier und Klemens Hartenbach beim VfL Bochum fündig geworden und haben mit Patrick Osterhage weitgehend Einigkeit für einen Sommerwechsel erzielt. Der frühere U-21-Nationalspieler (vier Einsätze in der Saison 2022/23) steht noch bis 2026 in Bochum unter Vertrag und wird entsprechend seiner positiven Entwicklung in dieser Saison eine Ablöse im einstelligen Millionen-Bereich kosten.
Schon im Sommer hatte der SC Interesse geäußert
Der beim BVB ausgebildete Osterhage gehört im fitten Zustand zu den Stammkräften im Team von Thomas Letsch, hatte zuletzt im Februar und Märze einige Wochen wegen einer Wadenverletzung gefehlt. Da der VfL im Sommer auch auf Transfererlöse angewiesen ist, war schon länger klar, dass er den einen oder anderen sportlich schmerzhaften Abgang wird verkraften müssen.
Gespräche über die Höhe der Entschädigung dürften bereits laufen, der Kontakt zwischen Freiburg und Bochum ist durch die aktuell noch laufende Ausleihe von Innenverteidiger Keven Schlotterbeck ohnehin gegeben. Der Kontakt zu Osterhage besteht derweil schon länger, bereits im Sommer 2023 hatte der SC Interesse an einer Verpflichtung. Damals wäre Osterhage noch unter dem Trainer Streich gestartet, ab Sommer wird er wahrscheinlich zu den ersten externen Zugängen in der Zeit von Trainer-Novize Schuster zählen.