Bundesliga

Ohne den Abwehrchef: Bochums Letsch sorgt für Klarheit

Bochum will gegen Hoffenheim zwei Serien fortsetzen

Ohne den Abwehrchef: Letsch sorgt für Klarheit

Bochums Coach Thomas Letsch setzt auf Maxi Wittek.

Bochums Coach Thomas Letsch setzt auf Maxi Wittek. IMAGO/Revierfoto

Viele Fragezeichen gibt es nicht nach der starken Vorstellung beim ersten Heimsieg mit dem 3:1 gegen den VfL Wolfsburg. Aber dass ein Trainer frühzeitig verkündet, wie er auf den Ausfall eines wichtigen Spielers reagiert, ist in der Bundesliga zumindest ungewöhnlich.

Beim Ausblick auf die Partie in Sinsheim zur Eröffnung des 14. Bundesligaspieltages legte sich Letsch aber gleich fest, wie er seine Abwehr umbaut. Demnach wird Maxi Wittek, zuletzt ein bisschen außen vor, gegen Hoffenheim wieder in der Startelf stehen. Der Defensivmann, den Letsch aus der gemeinsamen Zeit bei Vitesse Arnhem kennt, hatte in der neuen Spielzeit ordentlich begonnen, zuletzt aber seinen Platz verloren.

Wie wichtig der Routinier aber für die Mannschaft sein kann, zeigte er in der zweiten Hälfte gegen Wolfsburg. Als Einwechselspieler war Wittek gleich mittendrin im Geschehen, zweikampfstark und robust, und half mit, den ersten Heimsieg zu sichern.

"Bernardo wird in die Mitte rücken"

Der Lohn: Am Freitag ist Wittek wieder von Anfang an dabei. "Maxi hat es nach seiner Einwechslung sehr gut gemacht und hat in dieser Woche richtig gut trainiert. Er wird gegen Hoffenheim hinten links spielen", stellte Letsch klar. "Bernardo wird dafür in die Mitte rücken."

Der vielseitige Brasilianer kann als Innenverteidiger spielen, entweder in der Viererkette oder links in einer Dreierkette, zudem auch auf dem linken Flügel. Auch Bernardo hat sich zuletzt deutlich gesteigert, gefällt durch seine intensive Zweikampfführung und seine Ruhe am Ball.

Jubel Christopher ANTWI-ADJEI (BO) nach seinem Tor zum 2:1, r. Takuma ASANO (BO)
Fussball 1. Bundesliga, 32.Spieltag, VfL Bochum (BO) -  FC Augsburg (A) 3:2, am 13.05.2023 in Bochum/ Deutschland. 
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Punkte gesammelt hat natürlich auch Matus Bero, der gegen Wolfsburg nach zweimonatiger Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf stand. Umstritten war der Slowake aber ohnehin nie, nachdem er bereits in der Anfangsphase der Saison stets zur Startelf gehört und mit seiner Zweikampf- und Laufstärke voll überzeugt hatte.

"Für keinen Zweikampf zu schade"

"Nach 70 Minuten gegen Wolfsburg", berichtet Letsch, "war er natürlich richtig platt. Jetzt geht es aber wieder." Enorm wichtig ist Bero als zentrale Figur im Mittelfeld, als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive. "Er ist ein Spieler, der sich für keinen Zweikampf zu schade ist und sich immer voll in den Dienst der Mannschaft stellt", lobt Letsch.

Personell also herrscht weitgehend Klarheit; offen dürfte nur der Kampf um einen Platz im Angriff sein, nachdem Philipp Hofmann zuletzt überspielt wirkte und ein bisschen durchhing, ohnehin seit Wochen und Monaten kaum Torgefahr ausstrahlt.

Eine Chance also für Goncalo Paciencia? Dessen Saison verlief ein bisschen merkwürdig. Am Anfang war er wegen Trainingsrückstandes hinten dran, erzielte dann ein Traumtor in Freiburg, blieb danach aber wieder weitgehend draußen.

Und sonst? Ein etwas anderes Aufgabengebiet als in der Vorsaison hat aktuell Christopher Antwi-Adjei. Der Sprinter, der in der Vorsaison stets zur Startelf gehörte und viele Spielanteile hatte, blieb zuletzt häufig draußen, zeigt aber nicht nur wegen seines Tores bei seinem Joker-Einsatz gegen Wolfsburg, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann.

"Jimmy ist im Moment richtig gut drauf"

Bleibt er nun Joker, oder darf er am Freitag wieder mal von Anfang an ran? "Jimmy ist im Moment richtig gut drauf", lobt Letsch, "außerdem hat er immer frischen Wind reingebracht, wenn er eingewechselt wurde." Der schnelle Flügelspieler steht vor seinem 100. Einsatz in der Bundesliga, bisher hat er sechs Tore erzielt.

Sehr häufig übrigens endeten die Spiele der Bochumer gegen Hoffenheim mit Erfolgserlebnissen des Revierklubs. Im Schnitt erzielte Bochum 2,13 Tore gegen die TSG Hoffenheim, so viele wie gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten.

In den jüngsten fünf Bundesligaspielen blieb Bochum ungeschlagen

Zudem gibt es zwei Mini-Serien, die es zu verteidigen gilt: In den jüngsten fünf Bundesligaspielen blieb Bochum ungeschlagen, das ist die längste Serie, seit Thomas Letsch beim VfL übernahm.

Der Trainer hat übrigens noch keine Niederlage in einem Spiel am Freitagabend erlebt: Bisher gab es für Letsch freitags zwei Siege und drei Unentschieden.

Oliver Bitter

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